- Währungsgesichert (ja/nein)
- Bei währungsgesicherten Zertifikaten werden Wertschwankungen ausgeschlossen, die nicht auf Kursveränderungen, sondern auf Verschiebungen bei den Devisenkursen zurückzuführen sind. Diese Funktionalität wird "Quanto" genannt. Bei Quanto-Zertifikaten auf Aktien oder Indizes aus Nicht-Euro-Ländern entfällt die sonst übliche Verrechnung des in heimischer Währung angegebenen Börsenkurses mit dem jeweiligen Euro-Umrechnungs-Kurs.
- Wann lohnen sich Knock-Out-Produkte?
Knock-Out-Produkte lohnen sich wegen der Hebelwirkung sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen der zugrunde liegenden Aktie, Index, Devise oder Rohstoff. Durch die Hebelwirkung kann der Anleger bei steigenden und bei fallenden Kursen höhere Renditen erzielen als bei einem direkten Investment in den Basiswert.
Mit den Knock-Out-Produkten haben die Anleger eine günstigere Alternative zu Optionsscheinen, um kurz- bis mittelfristige Marktbewegung gerade in trendlosen Märkten auszunutzen. Doch die Knock-Outs sind sicherlich nicht in jeder Marktsituation das Anlageprodukt der Wahl. Der Investor sollte hier je nach Marktlage und Markt-Volatilität abschätzen, ob Optionsscheine oder Hebel-Produkte das geeignete Produkt ist.
Szenario I
Volatilitätsrisiko ausschließen - Knock-Outs
Möchte der Anleger die Gefahr einer nachgebenden Volatilität wie zuletzt im März 2003 ausschließen, als die Volatilitäten Rekordhöhen erreichten, sind die Knock-Out-Produkte die richtige Anlageklasse. Dabei sollte er mit einer starken Kursbewegung rechnen. Eine Fehleinschätzung kann wegen der Gefahr, die Knock-Out-Schwelle zu verletzten, zu einem Totalverlust führen.
Szenario II
Volatilitätsrisiko reduzieren - Optionsscheinen im Geld (deep in the Money), lange Laufzeit
Rechnet der Anleger mit hohen Kursschwankungen in beide Richtungen, möchte aber die Volatilitätsrisiken begrenzen, eignen sich Optionsscheine mit langer Laufzeit, die tief im Geld liegen, als Anlageprodukt.
Szenario III
Von steigender Volatilität profitieren - Optionsscheine am oder leicht aus dem Geld (at oder out the Money)
Erwartet der Anleger anziehende Volatilitäten, insbesondere durch einen rasch fallenden Markt, sind Optionsscheine geeignet, deren Basispreis sich am Geld oder leicht aus dem Geld befinden. Neben dem Kursanstieg des Basiswerts reagieren sie sensibel auf einem Anstieg der impliziten Volatilität. Neben dem raschen Anstieg oder dem Kursverlust des Basiswerts steigert der Anstieg der impliziten Volatilität zusätzlich den Optionsschein-Wert.
Nach den Rekordniveaus im März 2003 ist das Volatilitätsbarometer VDAX im Januar auf einen langjährigen Tiefstand gesunken. Optionsscheine auf den DAX sind also so preiswert wie seit zwei Jahren nicht mehr. Wenn also die Volatilität anzieht, würde der Kurs der Optionsscheine also tendentiell steigen.
- Warum gibt es ein Bezugsverhältnis?
Das Bezugsverhältnis dient vor allem dazu ein bestimmtes Anlageobjekt "handlicher" zu machen und auch eine Investition mit kleineren Anlagebeträgen zu ermöglichen. So werden beispielsweise Indexzertifikate auf den Dax meist mit einem Bezugsverhältnis von 1 zu 100 angeboten, sodass für einen "Dax" nicht 5000 sondern nur 50 Euro bezahlt werden müssen.
Umdeuten lässt sich dies auch, in dem man für einen Indexpunkt im Dax nicht einen Euro, sondern nur einen Euro-Cent ansetzt. Denn letztlich besteht auch zwischen Euro und Cent ein Bezugsverhältnis von 1 zu 100 - für 100 Cent bekomme ich einen Euro.
- Warum sind die Kursschwankungen überdurchschnittlich hoch?
Die Hebelwirkung ist ein wesentliches Kaufargument eines Optionsscheins gegenüber einer Direktinvestition in den Basiswert. Da die Kursentwicklung von Warrants und Basiswerten in einer engen Beziehung zueinander stehen, werden Bewegungen des Basiswertes im allgemeinen vom Optionsschein nachvollzogen. Der Hebeleffekt verstärkt dann überproportional die Kursbewegung des Basistitels. Aus einer lahmen Aktie wird eine Kursrakete. Der Hebel wirkt wie ein Verstärker.
Es gibt zwei Formen des Hebels:
Gearing
Gearing gibt das Verhältnis vom Kurs des Basiswerts zum Optionsschein-Preis unter der Berücksichtigung des Optionsschein-Verhältnisses an. Die Kennzahl Gearing zeigt also an, wie viele Optionsscheine - bereinigt um das Optionsverhältnis - der Anleger für den Preis des Basiswerts erwerben kann. Es ist somit auch eine Messzahl für den Kapitaleinsatz.
Gearing = Kurs des Basiswerts/(Optionsscheinpreis* Optionsscheinverhältnis)
Leverage
Der tatsächliche Hebel des Optionsscheins ist der Leverage. Dieser Hebel gibt an, um wie viel Prozent der Preis eines Calls theoretisch steigen oder fallen sollte, wenn sich der Kurs des Basiswerts um ein Prozent bewegt. Bei dieser Form des Hebels wird berücksichtigt, dass der Warrant bei steigenden/fallenden Notierungen des Basiswerts zunächst einmal Aufgeld ab- oder aufbaut.
Wegen des Gearings (Kapitaleinsatz) ist die prozentuale Veränderung des Optionsscheinpreises größer als die entsprechende prozentuale Veränderung des Basiswertes. Eine Änderung des Kurses des Basiswertes um ein Prozent verursacht in der Regel eine Änderung des Optionspreises von mehr als einem Prozent.
Nachteil: Der angegebene Hebel bezieht sich auf das Verfallsdatum des Scheins. Er lässt das Verhalten des Basistitels während der übrigen Laufzeit außer Acht. Hinzu kommt, dass sie nur den Vergleich von Warrants mit ähnlicher Struktur erlauben. Als Maßstab für den Kursgewinn kann er am besten bei Warrants herangezogen werden, die tief im Geld notieren.
Vorteil:
Die Kennzahlen können mit den einfachen Grundrechenarten ermittelt werden.
Leverage = Delta * Gearing
Omega
Der klassische Hebel lohnt sich, um einen schnellen Überblick zu verschaffen. Er funktioniert als Kennzahl jedoch nur, wenn der Warrant weit im Geld liegt. Sein Nachteil ist, dass eine gleich starke absolute Kursveränderung von Optionsschein und Basiswert unterstellt. Im Normalfall ist die Kurssteigerung des Warrants allerdings geringer, als es der aktuelle Hebel anzeigt.
Damit ein Kauf-Optionsschein (Call) mit einem aktuellen Hebel von zehn tatsächlich um zehn Prozent steigt, muss ein Delta von 100 Prozent bestehen. Zur genaueren Bestimmung nutzen Experten die Kennzahl Omega. Durch die Berücksichtigung des Deltas kann die tatsächliche Hebelleistung für einen Optionsschein berechnet werden. Durch die Multiplikation des Deltas mit dem aktuellen Hebel entsteht das Omega - eine weitere Hebelgröße.
Ein Warrant mit einem aktuellen Hebel von sieben und einem Delta von 50 Prozent hat also nur einen effektiven Hebel von 3,5 Prozent. Ein Call steigt also um 3,5 Prozent, wenn der Basistitel um ein Prozent steigt. Wie beim Delta ist zu beachten, dass sich auch die Kennzahl Omega laufend ändert.
Omega = Delta * Hebel
- Warum sind Kursschwankungen überdurchschnittlich hoch?
Knock-Outs sind bei Anlegern nicht nur wegen ihrer Transparenz, sondern auch wegen ihrer Hebelwirkung beliebt.
Aufgrund ihrer Struktur bilden Hebelprodukte die Kursveränderung des Basiswerts, also einer Aktie, Index oder Währung, fast identisch eins zu eins ab. Steigt oder fällt der Basiswert um einen Punkt oder einen Euro, dann steigt auch der Long (Call) oder fällt der Short (Put) unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses ungefähr um einen Euro.
Da das Aufgeld bei einem Knock-Out wesentlich geringer ist als bei einem Optionsschein und der Kapitaleinsatz niedriger ist als bei einem Direktinvestment in den Basiswert, besteht ein wesentlich höherer Hebel als bei Optionsscheinen.
Da der aktuelle KO-Preis in die Berechnung mit eingeht, verändert sich der Hebel ständig.
Aktueller Hebel = Kurs des Basiswerts*Bezugsverhältnis/Kurs des KOs
Je weiter sich der Kurs des Basiswerts von der Knock-Out-Schwelle entfernt, um niedriger wird der Hebel. Auf der anderen Seite nimmt der Hebel natürlich zu, wenn die Position an Wert verliert und sich der Basiswert der Knock-Out-Schwelle annähert.
Mit anderen Worten: Je näher sich der Kurs des Basiswerts also der Knock-Out-Barriere annähert, um so größer wird der Hebel und um so stärker werden die Kursschwankungen. Damit nimmt auch das Risiko eines Totalverlusts durch die Verletzung der Knock-Out-Schwelle zu. Um sich die Chance auf einen Restwert zu erhalten, empfiehlt sich ein strenges Money-Management mit einem eigenen Stop-Loss vor der Knock-Out-Schwelle oder die Wahl eines Stop-Loss-Produktes.
- Was bedeutet Volatilität?
Eine der wichtigsten Einflussgrößen auf die Preisentwicklung eines Optionsscheins ist sicherlich die Volatilität. Die Volatilität ist ein Maß für die Schwankungsbreite eines Wertpapiers, einer Währung oder eines Index. Anleger wie die Profis in den Banken beschäftigen sich intensiv mit den zu erwartenden Kursschwankungen des Marktes. Denn die zukünftige Kursbewegung des Wertes entscheidet über Gewinn oder Verlust.
Eine hohe Volatilität bedeutet, dass der Wertpaperkurs stark schwankt. Je höher die zu erwartende Schwankung, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Optionsschein für den Anleger vorteilhaft entwickelt. Daher sind sie bereit, einen höheren Preis für den Optionsschein zu akzeptieren. Bei nur geringen Kursschwankungen sinkt die "Vola" und damit fällt der Preis des Optionsscheins. Daher wird in jeden Warrant-Preis auch die Volatilität eingepreist.
Die Spezialisten unterscheiden zwischen einer historischen und einer impliziten Volatilität.
Historische Volatilität
Die Historische Volatilität wird aus den historischen Kursen des Basiswerts berechnet. Es handelt sich um die durchschnittliche Schwankungsbreite von Preisen einer Aktie oder eines Index während eines bestimmten Zeitraums in der Vergangenheit.
Implizite Volatilität
Die implizite (enthaltene) ist die aktuelle im Optionsschein-Preis enthaltene und vom Markt erwartete Volatilität. Liegt die implizite Volatilität, also die erwarteten Schwankungen, über der historischen Volatilität, ist der Optionsschein im Vergleich zu einem aus der Optionsscheintheorie abgeleiteten theoretischen Wert eher teuer.
Wichtig für die Anlage-Strategie:
Kommt Fantasie in eine Aktie, wird von den Anlegern aber auch von den Profis angenommen, dass die Aktie bald viel stärker schwankt. Damit steigt die Volatilität und der so genannte Zeitwert, selbst wenn der Kurs der Aktie zunächst auf der Stelle tritt.
Beruhigt sich der Kurs des Basiswerts oder stagniert er, ist mit sinkenden Volatilitäten zu rechnen. Das beeinflusst die Wertentwicklung des Warrants negativ. Denn der Zeitwert des Optionsscheins verliert durch das nahende Laufzeitende und durch die sinkende Volatilität.
Volatilitätsbarometer
Zur Abschätzung der Volatilität der DAX-Optionsscheine eignet sich der Blick auf den so genannten VDAX. Er gibt die Volatilitätserwartungen aller Anleger für alle DAX-Optionen an der Terminbörse EUREX wieder. Letztlich orientieren sich die Emissionshäuser bei der Stellung der Optionspreise an den Vorgaben der Terminbörse. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass der VDAX bei langsam steigenden DAX-Kursen fällt. Sinkt der DAX dagegen, steigt die implizite Volatilität sprich der VDAX an. Da die Profis ihre Erwartung in die Optionskurse einpreisen, gilt der VDAX auch als Stimmungsindikator oder auch als Sorglosigkeits-Indikator. Je optimistischer die Profis sind, um so geringer ist die implizite Volatilität, erwarten sie fallende Kurse, steigt die implizite Volatilität an.
- Was ist das Bezugsverhältnis?
Zu den wenigen, aber wichtigen Kennzahlen der Knock-Outs gehört das Bezugsverhältnis oder auch Ratio. Es gibt an, wie viele Knock-Outs der Anleger benötigt, um die Kursbewegung des Basiswertes, also einer Aktie, eines Index oder einer Währung abzubilden oder vielleicht sogar zu beziehen.
Möchte der Inhaber eines Knock-Out-Longs auf eine Siemens-Aktie mit einem Basispreis von 50 Euro und einem Bezugsverhältnis von 10:1 bzw. 0,1 sein Recht ausüben, benötigt er zehn Scheine, eine Aktie von 50 Euro zu beziehen.
Ist wie bei einem Index eine physische Ausübung nicht vorgesehen, ist ein Barausgleich möglich. Dann bezahlt der Emittent dem Anleger die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie und dem festgelegen Basispreis im Verhältnis von 10:1. Notiert die Siemens-Aktie im obigen Beispiel aktuell bei 60 Euro erhält der Anleger 1,0 Euro pro KO vom Emittenten zurück ((60 Euro - 50)*0,1)= 1,0 Euro).
Da Anleger mit Knock-Outs häufig Day-Trading-Strategien umsetzen möchten, wird das verbriefte Recht zur Auslieferung in den meisten Fällen nicht wahrgenommen.
Führt ein Unternehmen eine Kapitalmaßnahme wie einen Aktiensplit durch, passt das Emissionshaus neben dem Basispreis auch das Bezugsverhältnis an. Ansonsten bleibt das Bezugsverhältnis während der gesamten Laufzeit unverändert.
Die Höhe des Bezugsverhältnisses hat viel mit Anlegerpsychologie zu tun. Je niedriger der Preis für ein Knock-Out erscheint, um so preiswerter und leichter handelbar ist er. Das glauben zumindest viele Anleger. Tatsächlich ermöglich erst die Umrechnung auf eine Einheit eine geeignetere Preisanalyse und einen Vergleich mit Konkurrenz-Produkten.
- Was ist der Unterschied zwischen amerikanischem und europäischem Optionsschein?
Standard-Optionsscheine sind mit einem Recht ausgestattet, eine festgelegte Anzahl von Aktien, Rohstoffen, Währungen oder auch Anleihen innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.
Dem so genannten Optionsrecht. Die Wahrnehmung des Rechts ist allerdings abhängig von dem Ausübungsrecht, mit dem ein Optionsschein ausgerüstet ist. Eine deutliche Abweichung der Kurse zweier Optionsscheine mit gleichem Basispreis und identischer Laufzeit kann an einem unterschiedlichem Ausübungsrecht liegen.
Amerikanisches Optionsrecht - Europäisches Optionsrecht
Ist der Optionsschein mit einem amerikanischen Optionsrecht ausgerüstet, kann der Anleger das Optionsrecht theoretisch während der gesamten Laufzeit wahrnehmen. Das rechtfertigt einen höheren Preis für den Optionsschein. Denn den Optionsschein, der von dem Emittenten mit einem europäischen Optionsrecht begeben worden ist, kann der Anleger nur zu einem festen Termin, dem so genannten Ausübungs- oder Fälligkeitstag, ausüben. Bei dieser Form des Optionsscheins ist der Investor in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt, was einen niedrigeren Kurs rechtfertigt. Damit ist die Gewinnchance nur auf einen bestimmten Handelstag beschränkt.
Die meisten Optionsscheine an der deutschen Börse sind allerdings mit einem amerikanischen Optionsrecht versehen. An der Terminbörse EUREX werden dagegen beide Optionen mit beiden Optionsrechten gehandelt. Während die DAX-Optionen durch das europäische Optionsrecht nur am Laufzeitende ausübbar sind, ist eine Option auf den Bund-Future, den Terminkontrakt auf zehnjährige Anleihen, oder eine Einzelaktie durch das amerikanische Optionsrecht bis zum Fälligkeitstag wahrnehmbar.
Ob europäisches oder amerikanisches Ausübungsrecht angewandt wird, hat für den Anleger unabhängig von der Preisbildung keine besondere Bedeutung. Denn ein Kauf oder Verkauf ist bei beiden Optionsrechttypen jederzeit an den Börsen oder im Direkthandel mit den Emissionshäusern möglich.
- Was ist der Zeitwert?
Zwei Komponenten bewegen den Optionsscheinpreis: der Innere Wert und der Zeitwert. Beide Faktoren werden vom Markt laufend neu bewertet. Während der Innere Wert sich aus der Differenz zwischen dem aktuellen Börsenkurs des Basistitels und dem Basispreis errechnet, ist der Zeitwert der Anteil des Optionsscheinpreises, der nicht durch den Inneren Wert abgedeckt wird.
Es gibt Optionsscheine, die aus dem Geld notieren. Sie sind allerdings nicht völlig wertlos, auch wenn der Börsenkurs der Aktie, der Anleihe oder der Währung unter dem Basispreis des Optionsscheins gehandelt wird. Der Schein besitzt somit einen Inneren Wert von Null. Aber der Anleger bekommt den Optionsschein allerdings nicht geschenkt. Ein weiterer Faktor, der bei der Preisbildung eines Optionsscheins eine Rolle spielt ist der Zeitwert.
Der Zeitwert entspricht der Differenz zwischen dem Optionsscheinpreis und seinem Inneren Wert.
Zeitwert = Optionsscheinpreis - Innerer Wert
Der Faktor Zeitwert wird bestimmt von der Restlaufzeit, Zinssatz, aktuellem Kurs des Basiswerts, der Volatilität des Basiswerts sowie der Höhe der Dividende. Der Zeitwert unterliegt einem zunehmenden Wertverfall. Je mehr sich der Optionsschein dem Laufzeitende nähert, um so stärker schrumpft der Zeitwert. Mit der Annäherung an das Laufzeitende nimmt auch die Wahrscheinlichkeit ab, dass es zu einer günstigen Entwicklung des Basistitels kommt. Da die Chance auf einen Gewinn abnimmt, haben Optionsscheine mit einer geringen Laufzeit bei gleichem Basiswert und gleichem Basispreis in der Regel niedrigere Zeitwerte als solche mit einer längeren Laufzeit.
Eine Abnahme des Zeitwerts kann nur durch Kurssteigerung (Call) oder Kursrückgang (Put) ausgeglichen werden. Am Laufzeitende ist der Zeitwert aufgebraucht. Der Wert eines Optionsscheins errechnet sich dann nur noch durch den Inneren Wert.
Der Verkauf eines Optionsscheins über die Börse oder den Direkthandel mit dem Emittenten ist für Anleger vor dem Laufzeitende in den meisten Fällen günstiger als die Wahrnehmung des Optionsscheinrechts. Denn durch die Ausübung vor dem Ende der Laufzeit wird der bis dahin positive Zeitwert vernichtet.
- Was ist die Volatilität und welchen Einfluss hat sie auf Knock-Outs?
Was ist Volatilität?
Die Volatilität ist ein Maß für die Schwankungsbreite eines Wertpapiers, einer Währung oder eines Index. Anleger wie die Profis in den Banken richten ihr Augenmerk auf die zu erwartenden Kursschwankungen des Marktes. Denn die zukünftige Kursbewegung des Wertes entscheidet über Gewinn oder Verlust.
Eine hohe Volatilität bedeutet, dass der Wertpaperkurs stark schwankt. Je höher die zu erwartende Schwankung, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Wertpapier für den Anleger vorteilhaft entwickelt.
Die Spezialisten unterscheiden zwischen einer historischen und einer impliziten Volatilität.
Historische Volatilität
Sie wird aus den historischen Kursen des Basiswerts berechnet. Es handelt sich um die durchschnittliche Schwankungsbreite von Preisen einer Aktie oder eines Index während eines bestimmten Zeitraums in der Vergangenheit.
Implizite Volatilität
Bei der impliziten Volatilität handelt es sich um die aktuelle, vom Markt erwartete Volatilität. Kommt Fantasie in eine Aktie, wird von den Anlegern aber auch von den Profis angenommen, dass die Aktie bald viel stärker schwankt. Beruhigt sich der Kurs des Basiswerts oder stagniert er, ist mit sinkenden Volatilitäten zu rechnen.
Zur Abschätzung der impliziten Volatilität eignet sich der Blick auf den so genannten VDAX. Er gibt die Volatilitätserwartungen aller Anleger für alle DAX-Optionen an der Terminbörse Eurex über die nächsten 45 Tage wieder. Letztlich orientieren sich die Emissionshäuser bei der Stellung von Optionspreise an den Vorgaben der Terminbörse (Eurex). In der Praxis zeigt sich allerdings, dass der VDAX bei langsam steigenden DAX-Kursen fällt. Sinkt der DAX dagegen, steigt dagegen die implizite Volatilität sprich der VDAX an.
Einfluss der Volatilität auf Knock-Out-Produkte
Der Volatilitätseinfluss auf den Preis von Knock-Out-Produkten, ist anders als bei den Standard-Optionsscheinen relativ gering und kann weitgehend vernachlässigt werden. Einen geringen Volatilitätseinfluss zeigen allerdings die Knock-Out-Produkte, die auf der Basis von Optionsscheinen konstruiert wurden, wenn sich der Basiswert der jeweiligen Knock-Out-Schwelle oder der Stop-Loss-Barriere nähert.
Hier hat die ansteigende Volatilität dann einen leichten Einfluss auf den Wert eines Knock-Outs. Im Vergleich zu klassischen Optionsscheinen steigt bei einer fallenden Volatilität dann der Preis von Knock-Outs. Denn damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Produkt ausgeknockt wird. Steigt die Volatilitäten jedoch an, verliert das Knock-Out dagegen an Wert, denn die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Basiswert seine Knock-Out-Schwelle verletzt. Dieser Volatilitätseinfluss macht sich erst dann bemerkbar, wenn sich das Produkt dem Knock-out nähert.
- Was ist ein Bezugsverhältnis?
In den meisten Fällen sind für den Kauf oder Verkauf des Basiswerts eines Optionsscheins mehrere Optionsscheine notwendig. Wie viele Scheine dafür notwendig sind, beschreibt das Bezugsverhältnis oder auch Ratio.
Möchte der Käufer eines Knock-out-Calls auf eine Bayer-Aktie mit einem Basispreis von 25 Euro und einem Bezugsverhältnis von 10:1 bzw. 0,1 sein Kaufrecht ausüben, benötigt er zehn Scheine, um eine Aktie von 25 Euro zu beziehen.
Ist wie bei einem Index eine physische Ausübung nicht vorgesehen, ist ein Barausgleich möglich. Dann bezahlt der Emittent dem Anleger die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie und dem festgelegen Basispreis im Verhältnis von 10:1. Notiert die Bayer-Aktie im obigen Beispiel aktuell bei 30 Euro erhält der Anleger 0,5 Euro pro Zertifikat vom Emittenten zurück ((30 Euro - 25 Euro)*0,1)= 0,5 Euro).
Bei einem Bezugsverhältnis von 10:1 benötigt der Anleger also zehn Optionsscheine, um sein Optionsrecht wahrnehmen zu können und einen Basiswert wie eine Aktie oder eine Währung kaufen oder verkaufen zu können. In einigen Fällen geben die Emittenten oder Finanzplattformen aber nicht die Anzahl der Warrants pro Einheit des Basiswerts an, sondern wie viele Einheiten des Basiswerts der Anleger mit einem Optionsschein kaufen oder verkaufen kann. Das würde in dem obigen Bespiel ein Anteil von 0,1 ergeben.
Es gibt allerdings auch andere Bezugsverhältnisse. Gerade bei Indizes wie bei Nikkei 225, dem Marktbarometer der Börse Tokio, sorgt ein hohes Bezugsverhältnis von 100:1 oder 0,01 dafür, dass der Optionsscheinpreis niedrig bleibt. Doch Vorsicht: Auf der anderen Seite können hohe Bezugsverhältnisse allerdings auch optisch niedrige Kurse der Optionsscheine suggerieren. Eine aussagekräftige Preisanalyse lässt nur die Umrechnung auf eine Einheit zu.
- Was ist ein Bonus-Zertifikat?
Bonus-Zertifikate eröffnen dem Anleger die Möglichkeit mit gebremstem Risiko in eine Aktie oder einen Index zu investieren, ohne dabei das Aufwärtspotenzial bei starken Kursgewinnen des Basiswertes zu beschneiden. Zusätzlich ermöglichen sie auch bei unverändertem oder sogar moderat fallenden Kursen eine ansprechende Rendite, die in der Regel deutlich über den aktuell üblichen Zinssätzen am Kapitalmarkt liegt.
Damit unterscheiden sie sich deutlich von anderen Anlageformen, wie Discount- und Index-Zertifikaten, oder auch Aktien. Gegenüber Discount-Zertifikaten haben Bonus-Zertifikate den Vorteil, dass das Gewinnpotenzial nicht durch eine Obergrenze beschränkt wird. Gegenüber Aktien und Indexzertifikaten liegt der Reiz in dem oft beachtlichen Sicherheitspuffer und in der Chance auf attraktive Erträge, falls der erwartete Kursanstieg ausbleibt.
Im Gegenzug verzichtet der Anleger bei Bonus-Zertifikaten allerdings auf etwaige Ausschüttungen (z.B. Dividenden), die während der Laufzeit des Zertifikats bei den abgebildeten Basiswerten anfallen. Diese werden vom Emittenten zur Finanzierung der Sicherheitsfunktion verwendet und gehen dem Anleger folglich verloren.
Eine weiterführende Erklärung zur Funktionsweise von Bonus-Zertifikaten finden Sie im Finanztreff.de-Best Bonus-Tool, einem speziellen Auswahl-Tool für Zertifikate diesen Typs.
- Was ist ein Call?
Ein Optionsschein kann unterschiedliche Optionsrechte garantieren. Bei den Standard-Optionsscheinen wird zwischen Kauf-Optionsscheinen (Calls) und Verkaufs-Optionsscheinen (Puts) unterschieden. Diese Standardoptionsscheine werden von den Experten auch als Plain-Vanilla-Warrants bezeichnet.
Ein Call sichert dem Anleger ein Recht zu, von dem Emittenten beispielsweise eine Allianz-Aktie innerhalb es zuvor festgelegten Zeitraums zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder sein Recht verfallen zu lassen. Daher wird der Kauf-Optionsschein mit dem englischen Ausdruck Call bezeichnet. Bei manchen Optionsscheinen ist die Auslieferung des Basiswertes nicht vorgesehen. In diesem Fall ist der Anleger durch das Kauf-Optionsrecht berechtigt, vom Emissionshaus die Auszahlung der positiven Differenz des an der Börse gehandelten aktuellem Kurs und dem Basispreis zu verlangen.
Ein Anleger kauft einen Call, weil er von einem Anstieg des Basiswerts überzeugt ist. Steigt der Kurs des Basiswerts, nimmt in der Regel der Wert des Optionsrechts zu, wenn andere Einflussfaktoren gleich bleiben. Der Investor kann einerseits den Call verkaufen, und erzielt einen Gewinn, falls die Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis positiv ist. Auf der anderen Seite könnte der Anleger theoretisch von dem Emissionshaus dem Optionsschein zu Grund liegende Aktie abrufen und diese direkt an der Börse verkaufen. Besteht eine Differenz aus der Summe von Einstandspreis des Optionsscheins und Bezugspreis der Aktie und dem Verkaufspreis, erzielt der Anleger auch bei dieser Form einen Gewinn. Aufgrund der Höhe der Gebühren ist sicherlich der Verkauf des Optionsscheins die günstigere Variante.
- Was ist ein Discount-Zertifikat?
Discount-Zertifikate weisen grundsätzlich ein geringeres Anlagerisiko auf, als Aktien oder Indexzertifikate. Dies folgt daraus, dass dem Anleger beim Kauf ein Rabatt (Discount) auf den gerade gültigen Börsenkurs gewährt wird. Dieser zu Anfang gewährte Preisabschlag wird über die Laufzeit abgebaut, so dass Anleger mit Discount-Zertifikaten auch dann Geld verdienen können, wenn sich der abgebildete Basiswert nicht von der Stelle bewegt.
Als "Gegenleistung" verzichtet der Käufer des Zertifikats ab einem bestimmten, vorab festgelegten Kurs auf darüber hinaus gehende Kursgewinne. Diese obere Kursgrenze wird als "Cap" bezeichnet und markiert zugleich den maximal möglichen Rückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit. Zu beachten ist, dass dieser Betrag nur dann ausgezahlt wird, wenn die entsprechende Aktie am Fälligkeitstag oberhalb dieses Cap-Kurses notiert. Andernfalls muss der Anleger damit rechnen, dass ihm die vom Discount-Zertifikat abgebildete Aktie ins Depot übertragen wird.
Dessen ungeachtet, bliebe sein Verlust aber in jedem Fall geringer, als bei einem Kauf der Aktie selbst. Dies folgt aus dem günstigeren Einstiegskurs, da er ja einen anfänglichen Discount auf den Aktienpreis erhalten hat. Tatsächlich fährt der Anleger mit Discount-Zertifikaten nur dann schlechter als mit einer Direktanlage, wenn die Aktie oder der Index sehr starke Kursgewinne verzeichnet, die weit über den Maximalerstattungsbetrag hinausgehen.
Eine Weiterentwicklung der Discount-Strategie sind sogenannte "Rolling-Discounts", bei denen die sonst bei Discount-Zertifikaten übliche Laufzeitbindung entfällt. Sie sind theoretisch unendlich lange einsetzbar, wobei der Cap in regelmäßigen Abständen an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst wird.
Eine weiterführende Erklärung zur Funktionsweise von Discount-Zertifikaten und Rolling-Discount-Zertifikaten finden Sie im Finanztreff.de-Best-Discount-Tool, bzw. im Finanztreff.de-Best Rolling Discount-Tool.
- Was ist ein Index-Zertifikat?
Index-Zertifikate bieten eine komfortable und kostengünstige Möglichkeit, um mit einer einzigen Depotposition einen ganzen Markt abzubilden. Denn Index-Zertifikate beziehen sich - wie der Name schon sagt - auf Börsenindizes wie den Dax oder Dow Jones, sodass ihre Wertentwicklung von allen in dem jeweiligen Index enthaltenen Aktien abhängt. Im Fall des Dax wird das Anlagerisiko somit auf 30 Werte verteilt.
Dabei spiegelt der Kurs des Zertifikats immer den gerade gültigen Gegenwert des Indexstands wider, sodass sich die Wertentwicklung eines Index-Zertifikats sehr leicht nachvollziehen lässt. Dabei entsprechen, etwa beim Dax, jeweils 100 Indexpunkte einem Euro. Oder anders ausgedrückt: jeder volle Dax-Punkt ist einen Cent wert.
Bei ausländischen Indizes gilt dies allerdings nur dann, wenn es sich um sogenannte Quanto-Zertifikate handelt, bei denen Währungseinflüsse (gegen eine geringe Gebühr) neutralisiert werden. Bei Index-Zertifikaten ohne diese Währungssicherung wirken sich neben den Bewegungen des Index auch Schwankungen der jeweilige Landeswährung auf den in Euro ermittelten Preis des Zertifikats aus.
Zu beachten ist außerdem, dass der Anleger bei Zertifikaten auf sogenannte Kurs- oder Price-Indizes auf Zusatzerträge aus den Dividendenzahlungen, der in dem Index enthaltenen Unternehmen, verzichtet. Daraus kann sich bei langfristigen Anlagen ein erheblicher Performance-Nachteil ergeben. Das gilt allerdings nicht für Zertifikate auf Performance-Indizes, da bei diesen anfallende Dividenden am Tag der Ausschüttung direkt in den Index hineingerechnet werden. Somit bleibt der Wertzuwachs der Dividende erhalten, obwohl der Anleger keine Ausschüttung erhält.
Eine weiterführende Erklärung zur Funktionsweise von Index-Zertifikaten finden Sie im finanztreff.de-Best Index-Tool.
- Was ist ein Long?
Der Begriff Long beschreibt eine Position eines Anlegers, der in Erwartung steigender Kurse Aktien, Terminkontrakte, Währungen oder Rohstoffe kauft. Der Anleger ist überzeugt, dass sich die Position längerfristig verteuern wird und er aus der Differenz zwischen einem eventuellen Verkaufskurs und dem Kauf-Kurs einen Gewinn erzielt.
Der Kauf eines Call-Knock-Outs ist vergleichbar mit einer Long-Position im Rahmen eines Futures-Geschäfts. Der Anleger zahlt einen kleinen Teil des Basiswerts an, den er zu einem späteren Zeitpunkt dann seinem Vertragspartner vollständig bezahlen muss. Den Rest des Kaufpreises entrichtet er zu einem vereinbarten Termin, wenn die Position tatsächlich geliefert wird.
Bei dem Knock-Out-Produkt handelt sich um die in einem Zertifikat verbriefte Form eines Futures-Geschäfts, durch das der Anleger auf steigende Kurse setzen kann. Diese Produkte tragen meisten den Zusatz Call, Bull, Long oder Turbo
(Funktionsweise siehe bitte Kapitel "Wie kann der Anleger mit Knock-Outs von steigenden Kursen profitieren?"
- Was ist ein Market Maker?
Die Emissionshäuser haben sich verpflichtet, während der gesamten Handelszeit für ihre eigenen Optionsscheine Geld und Briefkurse (An- und Verkaufskurse) zu veröffentlichen. Das als Market Maker bezeichnete Haus gibt damit den Anlegern die Möglichkeit, jederzeit zu marktgerechten Preisen seine Optionsscheine zu kaufen oder zu verkaufen. Die Kurse werden meist auf Basis der Terminmarktpreise berechnet und hängen sowohl von der Entwicklung des Basiswerts als auch von der erwarteten Schwankungsfreudigkeit ab. Bei einem Index-Zertifikat auf den DAX kann der Wert des Zertifikats im Prinzip direkt vom Stand des DAX-Index abgelesen werden.
Die vom Market Maker gestellten Kurse werden kontinuierlich an die Marktverhältnisse angepasst und sind sowohl Grundlage für den börslichen Handel also auch für den außerbörslichen Handel.
Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Trifft ihre Order an der Börse nicht auf eine passende Gegenposition, kontaktiert der Börsenmakler den Emittenten, der dann die entsprechende Gegenposition einnimmt und somit für den Marktausgleich sorgt. Der Market Maker garantiert auf diese Weise jederzeit die Liquidität in seinen Optionsscheinen, auch wenn an der Börse keine Umsätze vorliegen.
Zusätzlich zu den Geld- und Briefkursen gibt das Emissionshaus sowohl im Direkthandel über die Direktanlagebanken als auch im Handel über die Börse die Ordergröße an, für die sie ein Geschäft garantieren.
Anders als bei Aktien und Anleihen ist der Anleger bei den Derivaten nicht mehr auf die Börse angewiesen. Fast alle Emissionshäuser stellen im Direkthandel Kurse zwischen acht und 22 Uhr, also auch außerhalb der offiziellen Börsenzeiten. Das bringt für den Anleger Vorteile im Handel mit amerikanischen Aktien oder Indizes.
- Was ist ein Optionsschein?
Ein Optionsschein ist eine an der Börse handelbare Form eines Rechts. Der Ursprung des Wortes Option kommt wie meistens aus dem lateinischen (Optio) und bedeutet soviel wie Wahl oder Wunsch. Mit dem Kauf eines Optionsrechts erwirbt der Anleger auch den Anspruch, innerhalb eines vorher bestimmten Zeitraums eine Leistung zu verlangen. In der Antike konnten das die Lieferung von Gewürzen oder Porzellan sein, in der Landwirtschaft ein Teil der Ernte und in der Finanzwelt die theoretische Lieferung von Aktien, Rohstoffen oder Währungen.
Es besteht allerdings ein wichtiger Unterschied zum Terminkontrakt, dem Futures. Der Optionsschein-Inhaber hat ein Recht, von seiner Option, also dem Kauf oder dem Verkauf, Gebrauch zu machen. Er ist im Gegensatz zum Inhaber eines Futures allerdings nicht dazu verpflichtet. Während die Terminkontrakte an ihrem Laufzeitende in jedem Fall abgerechnet werden, kann der Inhaber eines Optionsscheins sein Recht auch verfallen lassen.
Im Falle eines Kauf-Optionsscheins (Call) erwirbt der Anleger das Recht, eine bestimmte Anzahl von Aktien, Anleihen, Indizes oder Devisen, die in der Fachsprache als Basiswert oder Underlying bezeichnet wird, von einem Vertragspartner abzurufen. Das wird in der englischen Sprache auch mit dem Wort to call beschrieben.
Der Anleger erwirbt mit einem Verkaufs-Optionsschein (Put) gleichzeitig das Recht, eine bestimmte Anzahl eines Basiswerts seinem Vertragspartner zu liefern. Im Englischen wird dies auch als to put bezeichnet. Den Vertragspartner, also den Verkäufer einer Option bezeichnen Experten auch als Stillhalter, weil er als sich verpflichtet, eine bestimmte Anzahl des Basiswerts zu einem vereinbarten Preis innerhalb es zu Beginn festgelegten Zeitraums (amerikanischer Optionsschein) oder zu einem bestimmten Datum zu liefern oder abzunehmen (europäischer Optionsschein). Als Gegenleistung erhält der Stillhalter vom Käufer des Optionsscheins eine Prämie. Der Stillhalter geht dabei eine Verpflichtung ein, der Käufer der Option dagegen nicht.
Für den Käufer des Rechts ist das Verlustrisiko auf den anfänglichen Kapitaleinsatz beschränkt. Denn der hat die Wahl, sein Optionsrecht, also das Abrufen des Basiswerts oder das Andienen des Basiswerts an den Stillhalter, wahrzunehmen oder es verfallen zu lassen. Damit unterscheidet sich der Optionsschein, in der englischen Sprache als Warrant bezeichnet, oder auch die Option von einem Future, dem Terminkontrakt. Bei diesem handelt es sich um einen Vertrag zwischen zwei Partnern. Bei Futures müssen über den Kontraktpreis hinaus unter bestimmten Umständen noch weitere Geldbeträge nachgeschossen werden.
- Was ist ein Put?
Eine andere Form des Optionsrechts ist die des Verkaufs-Optionsscheins, der in der Expertensprache auch als Put bezeichnet wird.
Mit dem Verkaufsoptionsschein erwirbt der Anleger das Recht, eine Aktie wie Siemens oder Bayer, eine Währung oder einen Rohstoff dem Emittenen theoretisch zu verkaufen oder ihm anzudienen (englisch: put).
In den meisten Fällen ist allerdings die Auslieferung des Basiswerts wie beispielsweise bei einem Index vom Emittenten nicht vorgesehen. Dann kann der Investor verlangen, die positive Differenz zwischen dem Basispreis und dem aktuellen Kurs ausgezahlt zu bekommen.
Mit dem Kauf eines Verkaufs-Optionsschein kann der Anleger zwei Ziele verfolgen:
- Zur Absicherung des Depotinhalts gegenüber fallenden Kursen (Siehe Wie kann man mit Puts sein Depot vor Verlusten schützen?)
- Zur Spekulation auf fallende Kurse.
Fällt der Kurs des Basiswerts, nimmt in der Regel der Wert des Optionsrechts zu. Anders als beim Call ist der Gewinn beim Put allerdings begrenzt, nämlich maximal auf den Betrag des Basispreises abzüglich der Optionsprämie. Denn der Preis einer Aktie, eines Index oder eines Rohstoffes kann nicht unter Null fallen. Steigt dagegen der Kurs des Basiswerts über den Basiskurs des Puts, so ist der Verlust auf den bezahlten Optionsscheinpreis begrenzt.
- Was ist ein Short?
Der Begriff Short beschreibt die Position eines Anlegers, der in Erwartung fallender Kurse Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Währungen, die er zuvor ausgeliehen hat verkauft. Er hat die Hoffnung, diese Position zu einem späteren Zeitpunkt billiger zurückkaufen zu können. Er möchte aus der Differenz zwischen Verkaufspreis und Kaufpreis einen Gewinn erzielen.
Der Kauf eines Put-Knock-Outs ist vergleichbar mit einer Short-Position im Rahmen eines Futures-Geschäfts oder eines Leerverkaufs von Aktien, der in dieser Form für Privatanleger in Deutschland nicht so einfach möglich ist.
Bei dem Put-Knock-Out-Produkt handelt sich um die in einem Zertifikat verbriefte Form eines Futures-Geschäfts oder Leerverkaufs, durch das der Anleger auf fallende Kurse setzen kann. Diese Produkte tragen meisten den Zusatz Put, Bear oder Short.
(Funktionsweise siehe bitte Kapitel "Wie kann der Anleger mit Knock-Outs von fallenden Kursen profitieren?"
- Was ist ein Spread?
Die Emissionshäuser stellen für ihre eigenen Produkte ständig An- und Verkaufskurse - auch vor und nach den offiziellen Börsenzeiten -, zu denen der Investor auch handeln kann. Diese Preise werden auch als Geld- und Brief-Kurs bezeichnet. Der Geldkurs ist der Ankaufkurs und der Briefkurs ist der Kurs, zu dem der Emittent sein Optionsschein anbietet. Die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs wird Spread (englisch Spanne, Spreizung) genannt.
Die Emissionshäuser richten diesen Spread nach den Geld- und Briefkursen der Basiswerte an den Terminmärkten oder den Börsen aus. Dort ist dieser Spread abhängig von der aktuellen Schwankungsfreudigkeit des Wertes und von den Handelsvolumina.
Man unterscheidet drei Formen von Spreads:
Absoluter Spread
Den Differenzbetrag zwischen Geld- und Briefkurs wird absoluter Spread genannt. Er errechnet sich einfach durch Subtraktion des Geldkurses vom Briefkurs. Aussagekraft der absoluten Spreads im Vergleich zwischen Produkten verschiedener Emittenten macht nur Sinn, wenn das Bezugsverhältnis berücksichtigt wird.
Absoluter Spread = Geldkurs - Briefkurs
Homogenisierter Spread
Mehr Aussagekraft beim Vergleich der Zertifikate unterschiedlicher Anbieter hat der homogenisierte Spread. Dabei wird der Spread auf eine volle Einheit des Basiswerts umgerechnet.
Homogenisierter Spread = Geld - Briefkurs/Bezugsverhältnis
Spread in Prozent des Briefkurses
Für Trader entscheidet ein möglichst kleiner Spread über die Höhe des Gewinns. Um abschätzen zu können, um wie viel Prozent ein Optionsschein bezogen auf den Briefkurs steigen muss, damit er den Spread aufgeholt hat und den Break even erreicht, ist die Kennzahl Spread in Prozent des Briefkurses wichtig. Je geringer der Abstand, um so besser.
Der Spread errechnet sich wie folgt:
Spread in % des Briefkurses = (absoluter Spread/Briefkurs)*100
Da es sich bei Optionsscheinen nicht um Einzelprodukte handelt, drückt auf der anderen Seite der Wettbewerb unter den Emittenten und die Vergleichbarkeit der Produkte über Finanzportale wie Finanztreff.de auf den Spread. Denn jeder Emittent versucht durch einen möglich engen Spread sein Produkt so attraktiv wie möglich zu machen. Kommt es dagegen zu Sondersituation ist der Anleger gut beraten, seine Order über die Präsenzbörsen zu leiten. Diesen gegenüber haben sich die Emissionshäuser verpflichtet, nicht nur bestimmte Positionsgrößen zu stellen, sondern auch bestimmte Spreads einzuhalten.
In Sondersituationen wie die Veröffentlichung von Unternehmensdaten, Wirtschaftszahlen oder Zinsschritten der Notenbanken können die Emissionshäuser diesen Spread schon einmal ausweiten, weil es an den Terminmärkten zu starken Kursausschlägen kommt.
Ein besonders niedriger Spread ist der erste Schritt zu einem Handelsgewinn. Kauft der Anleger einen Optionsschein, beginnt er seinen Trade naturgemäß mit einem Verlust. Denn das Emissionshaus kauft den Optionsschein im gleichen Augenblick ja nur zu einem niedrigeren Kurs zurück. Den Abstand von Verkaufs- zu Ankaufskurs (Spread) muss der Anleger also erst einmal aufholen, um dann letztlich in die Gewinnzone zu kommen. Daher muss der Anleger schon bei der Auswahl des Optionsscheins auf einen möglichst engen Spread achten.
- Was ist ein Stop-Loss oder eine KO-Schwelle?
Einer der wesentlichen Kriterien, in denen sich KOs von Optionsscheinen unterscheiden, ist die Knock-Out-Schwelle oder das Stop-Loss. Verletzt, also berührt, über- oder unterschreitet der Kurs des Basiswerts dieses Kursniveau, stellt das Emissionshaus und die Börse den Handel für dieses Produkt ein. Der Emittent beendet die Laufzeit vorzeitig.
Bei einem Knock-Out-Produkt handelt es sich im Prinzip um einen Terminkontrakt, also einen Futures, den der Emittent in Form eines Wertpapiers auch für Privatanleger handelbar gemacht hat. Beim Kauf oder Verkauf einer Futures-Position am Terminmarkt muss der Anleger in der Regel einen Sicherheitsbetrag (Margin) hinterlegen, da er am Anfang nur einen Teilbetrag bezahlt. Läuft der Kurs gegen den Investor, muss er einen Nachschuss leisten. Da dies bei einem Knock-Out nicht möglich war, haben die Emittenten die Knock-Out-Barriere konstruiert. Sie verhindert eine Nachzahlung, wenn die theoretisch geleisteten Sicherheiten aufgebraucht sind. Der K.o. erfolgt dann, wenn der Wert der Position aufgebraucht ist.
Entsprechend seines inneren Werts verfällt das Produkt im Falle einer Verletzung der KO-Barriere wertlos. Je nach Konstruktion und Emissionshaus, kauft der Emittent das Produkt zum geringst möglichen Kurs, meist zu 0,001 Euro, zurück, damit der Anleger die Verluste steuerlich geltend machen kann. Denn nur Veräußerungsverluste kann der Anleger bei seinem Finanzamt steuerlich geltend machen.
Damit der Anleger am Laufzeitende also einen Gewinn machen kann, muss sich der Basiswert bei einem Long-KO während der gesamten Laufzeit oberhalb der KO-Barriere bewegen. Beim Short-KO spiegelbildlich darunter. Der Gewinn errechnet sich dann aus der Differenz zwischen aktuellem Kurs des Basiswerts und dem Basispreis.
Im Lauf der vergangenen Jahren haben sich verschiedene Varianten der KO-Schwellen durchgesetzt:
Knock-Out-Produkte ohne Stop-Loss-Barriere:
Bei dieser Variante entspricht die KO-Schwelle dem Basispreis. Sie gibt es sowohl als Produkte mit Laufzeitbegrenzung als auch als Open-End-Scheine . Das Emissionshaus bezahlt dem Anleger im Falle eines KOs nur noch einen Restbetrag von 0,001 Euro pro Schein zurück.
Der Emittent ist allerdings nicht verpflichtet dazu. Die Emissionsbedingungen geben Auskunft darüber, ob die Rückzahlung automatisch erfolgt, oder ob der Anleger eine entsprechende Verkaufsorder abgeben muss.
Knock-Out-Produkte mit festem Basispreis und Stop-Loss-Barriere:
Das Angebotsspektrum reicht von laufzeitbegrenzten Produkten bis zu Open-End-Knock-Out-Produkten mit Stop-Loss. Sie unterscheiden sich gegenüber den Knock-Out-Produkten ohne Stop-Loss mit einer weiteren Kursbarriere, auf die der Anleger achten muss. Neben dem Basispreis, von dem aus der Wert eines dieser Scheine berechnet wird, gibt es ein Kursniveau (Stop-Loss-Barriere), das beim Verletzen den Knock-out des Scheins auslöst.
Die Variante verfällt nicht wertlos. Das Emissionshaus zahlt dem Besitzer eines Knock-Out-Produkts mit Stop-Loss-Barriere im Falle eines Ko's die Differenz zwischen dem Basispreis und der Knock-Out-Barriere zurück. Doch Achtung: Der Anleger muss klären, ob der Emittent den Restbetrag automatisch zahlt oder ob er eine Verkaufsorder abgeben muss. Da häufig die Rückzahlung vom Emissionshaus nicht garantiert wird, sollten Anleger einen eigenen Stop-Kurs setzen. Damit geht er die Unsicherheit über die Rückzahlung.
Die Knock-Out-Barrieren sind je nach Emittent unterschiedlich gestaltet. Bei BNP, Deutsche Bank und Société Générale entspricht der Basispreis der Knock-Out-Barriere. ABN Amro und die Commerzbank haben die Stopp-Loss-Barriere vor den Basispreis gelagert.
Unterschiedlich ist auch der Zeitraum gestaltet, in dem der Knock-Out erfolgen kann. So können Knock-Out-Produkte auf Währungen auch nachts ausgeknockt werden, da Devisen 24 Stunden am Tag gehandelt werden. Aktien orientieren sich nicht nur an den Zeiten des börslichen Handels, sondern auch denen des außerbörslichen Handels.
- Was ist ein Strike (Basispreis)?
Wie der Optionsschein ist auch das Knock-Out mit einem Basispreis ausgerüstet. Dieser auch als Ausübungspreis, Bezugspreis oder Strike bezeichnete Preis wird von den Emittenten festgelegt und hat bei den Knock-Out-Produkten zwei Funktionen:
1. Der Basispreis gilt als Grundlage zur Berechnung des aktuellen Preises des Knock-Out-Produkts. Die positive Differenz zum aktuellen Kurs des Basiswerts ergibt unter Berücksichtigung der Bezugsmenge und des Aufgelds den aktuellen Preis des Hebel-Produktes.
Die Preise für Knock-Outs lassen sich folgendermaßen errechnen:
Preis KO- long (call)
= (Kurs Basiswert - Basispreis)* Bezugsmenge + Aufgeld
Preis KO- short (put)
= (Basispreis - Kurs Basiswert) * Bezugsmenge - Abgeld
Am Ende der Laufzeit entscheidet diese Kursmarke über den Wert des Knock-Out-Produkts. Bei einem Long (Call) hat der Anleger theoretisch das Recht, den Basiswert (Aktie, Index, Rohstoff, Währung) zu kaufen, bei einem Put zu verkaufen. Da die Hebelprodukte von den Anlegern zur Ausnutzung kurzer bis mittelfristiger Kursbewegungen genutzt werden, wird das Ausübungsrecht nur selten wahrgenommen.
Bei Knock-Outs mit Basispreis und vorgelagerter Stop-Loss-Barriere errechnet der Emittent aus der positiven Differenz zwischen Barriere und Basispreis den Rückzahlungsbetrag im Falle eines Knock-out's.
2. Der Basispreis entspricht bei einigen Knock-Out-Produkten der Knock-Out-Barriere. Erreicht oder unterschreitet der Long- KO während der Handelszeit diese Barriere, verfallen diese Zertifikate wertlos vor Ablauf der Laufzeit. Short- KO gehen vorzeitig K.o., wenn der Basiswert die KO-Barriere während des Handels berührt oder überschreitet. Der Hintergrund: Theoretisch hinterlegt der Anleger beim Kauf eines Knock-Outs wie bei einer Futures-Position einen Sicherheitsbetrag (Margin), da er am Anfang nur einen Teilbetrag bezahlt. Läuft der Kurs gegen den Anleger, muss er theoretisch einen Nachschuss leisten. Da dies bei einem Knock-Out nicht möglich ist, haben die Emittenten die Knock-Out-Barriere konstruiert. Sie verhindert eine Nachzahlung, wenn die theoretisch geleisteten Sicherheiten aufgebraucht sind. Der K.o. erfolgt dann, wenn der Wert der Position also aufgebraucht ist.
- Was ist ein Strike?
Die Höhe des Basispreises, Bezugskurses oder auch Ausübungskurs - in der Expertensprache auch Strike Price bezeichnet -, ist der von Beginn an festgelegte Preis, zu dem der Käufer eines Optionsscheins den Basiswert kaufen oder veräußern kann.
Zur Einschätzung des Risikos einer Spekulation mit Optionsscheinen ist der Abstand wichtig zwischen dem aktuellen Preis des Basiswerts an der Börse und dem Basispreis.
Ist der Basispreis identisch mit dem aktuellen Kurs des Basiswerts, wird von einem am Geld liegendem Optionsschein gesprochen. Liegt der Basispreis eines Kauf-Optionsscheins (Call) über dem derzeitigen Kurs seines Basiswerts, wird der Optionsschein als aus dem Geld (Out the Money) bezeichnet. Befindet sich der Basispreis in der Nähe des aktuellen Börsenkurses des Basiswerts, ist der Optionsschein am Geld (at the Money). Notiert der Basiswert stattdessen über dem Basispreis eines Calls liegt der Schein im Geld (in the Money). Die Bezeichnung "im Geld" zeigt, dass dieser Optionsschein neben einem Zeitwert auch einen zusätzlichen Inneren Wert besitzt. Eine Ausübung des Optionsrechts würde im Gegensatz zu einem "aus dem Geld" und "am Geld" liegenden Optionsschein einen Gewinn bringen. Bei Verkaufs-Optionsscheinen (Put) stellt sich die so genannte Moneyness spiegelbildlich dar. Ein Verkaufs-Optionsschein, dessen Basispreis unterhalb des aktuellen Kurses seines Basiswerts liegt, ist somit aus dem Geld. Notiert der Basiswert dagegen unterhalb des Basispreises, ist der Put im Geld.
Der Basispreis des Optionsscheins bleibt in der Regel während der gesamten Laufzeit gleich. Nur bei Kapitalmaßnahmen eines Unternehmens wie eine Kapitalerhöhung, ein Aktiensplit oder eine Kapitalherabsetzung wird der Emittent bei Aktien- oder Basket-Optionsscheinen den Basispreis und das Bezugsverhältnis anpassen.
Beziehen sich die Optionsscheine auf Basiswerte, die außerhalb des Euro-Währungs-Raums notieren, wird der Basispreis in der Regel in der jeweiligen Landeswährung angegeben.
- Was passiert am Fälligkeitstag eines Zertifikats?
Bei Auflegung eines Zertifikats werden immer genaue Bedingungen für die Rückzahlung festgeschrieben. Diese werden am Fälligkeitstag überprüft, um festzustellen, wie und in welcher Höhe das Zertifikat zurückgezahlt wird. Bei Indexzertifikaten ist dies vergleichsweise einfach, weil deren Rückzahlung unmittelbar aus dem Indexstand am sogenannten Bewertungstag abgelesen werden kann. Bei anderen Zertifikaten kann dies komplizierter sein. Zum Beispiel, wenn die Rückzahlung auch von Ereignissen während der Laufzeit abhängt - etwa dem Unter- oder Überschreiten bestimmter Kursschwellen.
Ist der Rückzahlungsbetrag einmal ermittelt, wird die Erstattung veranlasst, wobei eine unabhängige Clearing-Stelle dafür sorgt, dass jeder Zertifikate-Besitzer binnen weniger Tage den ihm zustehenden Tilgungsbetrag erhält. Zu beachten ist allerdings, dass diese Tilgung nicht immer "in Geld" erfolgen muss. Bei einigen Zertifikaten kann es - je nach Erfüllung der Rückzahlungsbedingungen - auch zur Übertragung von Aktien oder wieder anderen Zertifikaten kommen, die dem Anleger dann aber ebenfalls automatisch ins Depot übertragen werden.
Zu beachten ist außerdem, dass in vielen Fällen bereits einige Tage vor dem Fälligkeitstermin der Börsenhandel eingestellt wird. Auf mögliche Kursveränderungen, die sich während der verbleibenden Tage ergeben, kann der Zertifikate-Besitzer dann nur noch im außerbörslichen Direkthandel reagieren. Umgehen lässt sich dies - ebenso wie die Zeitspanne für das Clearing - in dem das Zertifikat bereits kurz vor Fälligkeit verkauft wird.
- Was sind die Nachteile von Knock-Outs?
Da wo Licht ist auch Schatten. Knock-Out-Produkte besitzen nicht nur Vorteil, sondern auch Nachteile, die der Anleger bei der Wahl des Hebelinstruments, Optionsschein oder Knock-Out-Produkt, beachten muss.
Kein Comeback möglich
Der Nachteil der Knock-Out-Produkte ist jedoch der sofortige Verfall der Papiere, wenn der Basiswert bestimmte Kursbarrieren berührt oder durchbricht. Diese Kursgrenzen werden auch als Knock-Out-Barrieren bezeichnet. Sie entsprechen je nach Produkt dem Basispreis des Knock-Outs oder einer den Basispreisen vorgelagerten Stop-Loss-Barriere.
Das ist ein wichtiger Unterschied zu den Standard-Optionsscheinen, die zwar auch wertlos verfallen können. Er kann aber immer wieder zum Einstandkurs oder sogar in die Gewinnzone zurückkehren kann, wenn der Markt dreht.
Keine Volatilitätsstrategien
Rechnet der Anleger mit einem Ansteigen der Volatilität in einer Aktie, Index oder Währung infolge eines Kursrutsches, kann er mit einem Put-Knock-Out zwar den Kursrückgang des Basiswerts profitabel umsetzen. Aufgrund der fehlenden Sensibilität gegenüber Volatilitätsveränderungen ist es ihm nicht möglich, mit Knock-Outs zusätzlich vom Anstieg der Volatilität zu profitieren. Für diese Strategie sind Optionsscheine die Anlageklasse der Wahl.
Unterschiedliche Konditionen
Anders als der Anleihenmarkt ist der Markt für Knock-Out-Produkte wenig strukturiert und die Produkte sind nicht einheitlich konstruiert. Konstruktionen, Finanzierungskosten und Handelsgeflogenheiten differieren von Anbieter zu Anbieter. Ein Blick in die Emissionsbedingungen ist in den meisten Fällen notwendig.
Handelszeiten
Wegen der Gefahr eines Knock-out müssen Anleger das Marktgeschehen aktiv verfolgen. Kann er während der normalen Börsenzeiten von 9.00 bis 20.00 Uhr seine Positionen durch einen Stop-Loss vor dem Totalverlust bewahre, muss er im Direkthandel mit den Emissionshäusern außerhalb der Börsenzeit von 8.00 bis 9.00 Uhr und 20.00 bis 22.00 Uhr seine Positionen ständig beobachten.
Hier ist das Risiko-Management nur durch eine gedachte Stop-Loss-Linie oder eine Positionsanpassung möglich.
Besonders kritisch ist es bei Währungs-Knock-Outs. Da Währungen rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag gehandelt werden, ist auch ein Auslösen des KOs während des asiatischen Handels in der Nacht möglich. Möchte der Anleger Overnight-Positionen eingehen, sollte er die Knock-Out- oder Stop-Loss-Schwelle nicht zu nah an den aktuellen Devisenkurs wählen.
- Was sind die Nachteile von Zertifikaten?
Zertifikate sind Finanzderivate, bei deren Konstruktion auch Optionskomponenten verwendet werden. Sie ermöglichen das spezielle Auszahlungsprofil bei Fälligkeit. Dieses ist klar umrissen und steht in der Regel von vornherein fest.
Weniger klar ist hingegen die Preisbildung während der Laufzeit. Sie kann vom Anleger oft nur schwer oder gar nicht nachvollzogen werden, da die Wertentwicklung der enthaltenen Optionskomponenten durch viele bisweilen auch gegenläufige Effekte beeinflusst wird. Diese können sich zu Gunsten, aber auch zu Ungunsten des Anlegers bemerkbar machen. Daher sollte bei dem Kauf eines Zertifikats mit fester Laufzeitbindung stets in Erwägung gezogen werden, dass entsprechende Papier tatsächlich bis zur Fälligkeit zu behalten.
Zu diesem generellen Nachteil kommen je nach Produkttyp weitere spezifische Nachteile hinzu. Denkbar sind die Beschränkung der möglichen Gewinne durch einen "Cap" oder der Verzicht auf etwaige Zusatzerträge (vor allem Dividenden). In wie weit dies für ein bestimmtes Produkt zutrifft, muss im Einzelfall geprüft werden.
- Was sind die Vorteile des Knock-Out?
Der Siegeszug der Hebel-Produkte hat sicherlich viele Väter. Doch in vielen Marktsituationen lassen sich Handelsstrategien besser umsetzen als mit Optionsscheinen.
Verlustrisiko begrenzt
Knock-Outs sind durch ihre Konstruktion am ehesten mit Futures-Geschäften vergleichbar. Allerdings mit einem wichtigen Unterschied. Während bei der Spekulation mit einem Futures das Risiko-Potential nicht begrenzt ist, bleibt das maximale Verlustrisiko bei den Knock-Outs auf den Einsatz beschränkt. Eine Nachschusspflicht besteht bei Fehlspekulationen also nicht.
Transparenz
Die Kursbildung eines Knock-Outs ist so transparent wie bei einem Futures. Die Berechnung des Hebelproduktes sowie der lineare Aufbau des Aufgelds ist einfach und für jeden Anleger leicht nachvollziehbar.
Hohe Hebel
Aufgrund des niedrigeren Kapitaleinsatzes und des niedrigeren Aufgelds sind in bestimmten Situationen tatsächlich höhere Hebel als mit einem Future zu erzielen.
Ein Vorteil des Knock-Outs ist der bezogen auf das eingesetzte Kapital nahezu konstante Hebel. Daher bilden die KOs die Kursveränderungen des Basiswerts nahezu eins zu eins ab, also linear ab. Der Anleger kann also recht einfach durch Basiskurs und aktueller Notierung des Basiswerts den aktuellen Kurswert des Knock-Out-Produkts errechnen.
Volatilitätseinfluss gering
Subjektive Einflüsse wie die implizite Volatilität spielen bei der Preisbildung nur eine geringe Rolle.
Transparente Auf- und Abgelder
Auf- und Abgelder bei Knock-Outs sind gering. Da sie weitestgehend durch den Geldmarkt-Zins gebildet werden, sind sie auch für den normalen Anleger gut berechenbar.
In Seitwärtsphasen des Basiswerts verliert das Hebel-Produkt nur die Finanzierungskosten. Der Standard-Warrant (Plain-Vanilla-Warrant) muss dagegen Zeitwertverluste hinnehmen.
Ohne Laufzeitbegrenzung
Anders als bei Futures-Geschäften bieten Emissionshäuser die Knock-Outs auch ohne Laufzeitbegrenzung an. Damit entfällt für den Anleger der Zwang und die Kosten am Ende der Laufzeit, in den nächsten Laufzeittermin zu wechseln. Das übernimmt dann kostengünstiger der Emittent.
- Was sind Knock-Outs?
Knock-Outs sind keine aktuellen Neukonstruktionen. Bereits in den Anfängen des Optionsschein-Marktes waren Optionsscheine mit einer Knock-Out-Struktur bekannt. Im November 2001 brachten etwa zeitgleich die ABN Amro mit den Turbo-Zertifikaten und die BNP Paribas mit den LIF sowie LSF (Listed Index Future und Listed Stock Future) neuartige Hebel-Produkte auf den Markt, dass sich in der Folgezeit aufgrund seiner Beliebtheit unter den Tradern als eigene Produktklasse durchsetzte: Knock-Outs.
In einer Zeit, in der die Volatilitäten Rekordstände erreichten, sollten die neuen Produkte die Vorteile von Optionsscheinen, die Spekulation mit einem Hebeleffekt auf steigende oder fallende Kurse, und Zertifikaten mit ihrem eins zu eins parallelen Kursverlauf kombinieren. Mit den Knock-Out-Produkten ist es den Emissionshäusern gelungen, den Anlegern Terminkontrakte (Futures) in Form von handelbaren Wertpapieren zugänglich zu machen. Der Privat-Anleger gerät damit auf die gleiche Stufe wie der Profi, der mit Futures seit Jahrzehnten mit einem hohen Hebel ohne Volatilitätseinflüssen handeln konnte.
Im Laufe der Zeit sind zahlreiche Varianten zu den Knock-Outs
hinzugekommen, deren Namen von Emissionshaus zu Emissionshaus variieren: Turbo-Zertifikat, Turbos, Waves, Turbo-Optionsschein, Shorts, Mini-Future. LSF-Zertifikat etc...
Trotz der zum Teil unterschiedlichen Konstruktionen sind Knock-Outs Hebel-Produkte, mit denen Anleger sowohl auf steigende, als auch auf fallende Kurse von Aktien, Indizes, Rohstoffen oder Währungen setzen können - vergleichbar mit den bekannten Standard-Optionsscheinen. Ihr Kursverhalten sind durch ihre Konstruktion allerdings für Anleger einfacher zu verstehen. Die Knock-Out-Scheine bilden die Kursveränderungen eines Basiswerts fast eins zu eins ab. Steigt oder fällt die Aktie, Index oder Währung um einen Euro oder einen Punkt, steigt auch der Kurs des Hebel-Zertifikats unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses um circa einen Euro. Aufgrund des nur geringen Aufgeldes besteht ein besonders hoher Hebel.
Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied zu den Optionsscheinen: Knock-Outs verfallen in dem Moment, wenn die Notierung ein vorher festgelegtes Kursniveau, K.O.-Schwelle genannt, über- oder unterschreiten. Auf der anderen Seite steigert die konstruierte K.O.-Schwelle die Hebelwirkung der Papiere, was ihren Erfolg bei den Tradern in den vergangenen Jahren erklärt. Bei kleinen Kursbewegungen sind durch die großen Hebel im Vergleich zu Optionsscheinen noch höhere Gewinne möglich.
Tatsächlich haben Volatilität, Restlaufzeit und andere Parameter, die Optionsscheinanlegern die Kalkulation erschweren, nur einen geringen Einfluss auf die Scheine mit dem Kurs-Turbo.
- Was sind Sprint-Zertifikate?
Der Reiz von Sprint Zertifikaten besteht darin, dass sie bei identischem Kursrisiko die überproportionale Teilhabe an den Kurssteigerungen einer Aktie oder eines Index ermöglichen. Das gilt allerdings nur innerhalb einer vorab festgelegten Kursspanne, die als "Sprintstrecke" oder "Bandbreite" bezeichnet wird. Innerhalb dieses Kursbandes zählt für den Sprint-Anleger jeder Euro doppelt, den der Basiswert zulegt.
Als Gegenleistung für die verbesserten Kurschancen verzichtet der Anleger allerdings auf Kursgewinne, die über ein bestimmtes Maß hinausgehen. Diese Ertragsobergrenze wird durch den Maximalen Erstattungsbetrag bestimmt. Er gibt an, wie viel Geld der Anleger im günstigsten Fall bei Fälligkeit des Zertifikats ausgezahlt bekommt.
Das Risiko eines Sprint Zertifikats entspricht dabei dem des Basiswertes selbst, sofern beim Erwerb darauf geachtet wird, dass der Preis des Zertifikats annähernd dem aktuellen Börsenkurs des Basiswertes entspricht. Denn bei ungünstigem Kursverlauf des Basiswertes, erhält der Zertifikate-Anleger bei Fälligkeit den dann geltenden Gegenwert seines Basiswertes ausgezahlt, bzw. ihm wird der Basiswert selbst ins Depot übertragen.
Eine weiterführende Erklärung zur Funktionsweise von Sprint-Zertifikaten finden Sie im finanztreff.de Best-Sprinter-Tool.
- Was sind Zertifikate?
Zertifikate sind börsennotierte Wertpapiere, deren eigener Preis aus den Kursen anderer Vermögenswerte abgeleitet wird. Dies können Börsenindizes, Aktien oder auch Rohstoffe und Anleihen sein. Im Gegensatz zu anderen Wertpapieren wie Aktien, Anleihen oder Investmentfonds folgt die Preisberechnung bei Zertifikaten also nicht aus Angebot und Nachfrage nach dem Zertifikat selbst, sondern wird wesentlich durch die Kursbewegungen des jeweils indirekt über Finanzderivate abgebildeten Vermögenswertes (Basiswert) bestimmt. Dabei gelten in der Regel klar definierte "Wenn-Dann"-Bestimmungen, die festlegen bei welchem Kursverlauf des Basiswertes mit welcher Rückzahlung zu rechnen ist.
Diese enge Kopplung an den Basiswert ermöglicht dem Anleger beispielsweise den (vorübergehenden) Tausch einer Aktienposition gegen ein Zertifikat auf die selbe Aktie, um in bestimmten Marktphasen die besonderen Möglichkeiten des jeweiligen Zertifikattyps zu nutzen, ohne die Grundausrichtung des Depots zu verändern.
Zu beachten ist dabei, dass unter dem Sammelbegriff "Zertifikat" zum Teil sehr unterschiedliche Produktgruppen zusammengefasst werden. So verwenden einige Anbieter den Begriff "Zertifikat" ausschließlich für Investmentprodukte deren Risikoprofil mit dem der "normalen" Aktienanlage vergleichbar oder sogar deutlich geringer ist. Andere Produktanbieter nutzen den Begriff des Zertifikats aber auch für hochriskante Spekulationsinstrumente, wie dem so genannten "Turbo-Zertifikat", bei dem eine erhöhte Gefahr des Totalverlusts des eingesetzten Kapitals besteht.
Abweichend von der uneinheitlichen Praxis der Anbieter folgt Finanztreff.de dem erstgenannten Ansatz und grenzt Produkte mit Investmentcharakter klar von den Spekulationsinstrumenten ab. Dem folgend wird der Begriff "Zertifikat" hier - so weit möglich - ausschließlich für solche Produkte verwendet, deren Anlagerisiko nicht größer als das der allgemeinen Aktienanlage ist.
- Was unterscheidet Knock-Outs von Optionsscheinen?
Eine Wahl, ob Optionsscheine oder Knock-Outs, ist nicht nur eine Mentalitätssache. Beide Produkte eignen sich für das kurzfristige Trading.
Im Unterschied zu Optionsscheinen erscheint die Kursbildung eines Knock-Outs wesentlich transparenter und daher verständlicher für den Anleger. Die Berechnung des Hebels sowie der lineare Aufbau des Aufgelds ist im Vergleich zum Optionsschein einfacher.
Ein Vorteil des Knock-Outs gegenüber dem Plain-Vanilla-Optionsschein (Standard-Optionsschein) ist der nahezu konstante Hebel. Daher bilden Knock-Outs die Kursveränderungen des Basiswerts nahezu eins zu eins ab, also linear ab. Mit anderen Worten: Der Anleger kann recht einfach durch Basiskurs und aktueller Notierung des Basiswerts den aktuellen Kurswert des Knock-Out-Produkts errechnen.
Subjektive Einflüsse wie die implizite Volatilität spielen nur noch eine geringe Rolle.
Auf- und Abgelder bei Knock-Outs sind gering. Da sie weitestgehend durch den Geldmarkt-Zins gebildet werden, sind sie auch für den normalen Anleger gut berechenbar.
Im Vergleich zum Optionsschein ist der Kapitaleinsatz beim KOs geringer, so dass letztlich größere Hebel möglich sind.
In Seitwärtsphasen des Basiswerts verliert das Hebel-Produkt nur die Finanzierungskosten. Der Standard-Warrant (Plain-Vanilla-Warrant) muss dagegen Zeitwertverluste hinnehmen.
Allerdings sind die Turbos, Waves oder Mini-Futures mit einer KO- oder Stop-Loss-Schwelle versehen. Wenn die Notierungen der Basiswerte diese Kursniveaus berühren oder unterschreiten, wird das Knock-out-Produkt automatisch ausgeübt. Entsprechend seines inneren Wertes ist die Position dann wertlos. Anders ist es beim Optionsschein, der zwar wertlos verfallen kann aber immer wieder zum Einstandkurs oder sogar in die Gewinnzone zurückkehren kann, wenn der Markt dreht.
- Welche Arten von Optionsscheine gibt es?
Neben den Standard-Optionsscheinen, die von den Experten als Plain Vanilla Optionsscheine bezeichnet werden, gibt es zahlreiche Optionsscheinvarianten. Mit diesen exotischen Optionsscheinen ist der Anleger in der Lage, einerseits auf bestimmte Marktsituationen wie beispielsweise Seitwärtsbewegungen reagieren zu können. Obwohl Anleger mit diesen Optionsschein-Varianten, gewünschte Chance/Risiko-Strukturen umzusetzen zu können, leiden die exotischen Optionsscheine eher unter einem Nischendasein. Einige exotische Optionsstrukturen nutzen die Emissionshäuser allerdings in strukturierten Produkten wie beispielsweise Anlage-Zertifikate.
Zu den bekanntesten exotischen Optionsscheinen gehören:
- Bandbreiten-Optionsscheine (Range-Optionsscheine)
- Hit-Optionsscheine (Digital-Optionsscheine)
- Power-Optionsscheine
- Barrier-Optionsscheine
- Ladder-Optionsscheine
- Quanto-Optionsscheine
Bandbreiten-Optionsscheine
In den letzten Monaten haben durch die Seitwärtsbewegung des deutschen Aktienmarkts vor allem Bandbreiten-Optionsscheine, auch als Range-Optionsscheine bezeichnet, eine Renaissance erlebt. Mit dieser Optionsschein-Variante können Anleger auch in einer Seitwärtsbewegung eines Marktes Geld verdienen. Die Emissionshäuser haben diese Bandbreiten-Optionsscheine vor allem auf Indizes oder Währungen begeben.
Die häufigste Form sammelt in diesen Seitwärtsphasen Börsentag für Börsentag einen geringen Geldbetrag an. Der Anleger erwirbt über die Optionsscheine also ein Recht auf die Zahlung eines festgelegten Geldbetrags pro Börsentag, an dem sich die Notierung des Basiswerts während der Laufzeit innerhalb einer festen Handelszone bewegt. Die obere und die obere Begrenzung dieser Handelszone ist im Vorfeld festgelegt worden.
Es gibt zwei Formen dieser Bandbreiten-Optionsscheine. Bei der einen Form kommt es zur täglichen Gutschrift, wenn sich der Basiswert innerhalb der festgelegten Kursgrenzen bewegt. An den Börsentagen, an denen sich der Kurs des Basiswerts oberhalb oder unterhalb der Bereichgrenzen bewegt, geht der Anleger leer aus. Bei der zweiten Variante wird der tägliche Anrechnungsbetrag abgezogen, sobald die Notierung des Basiswerts die Begrenzungen der Handelszone über- oder unterschreitet.
Der Wert dieser Range-Warrants errechnet sich tatsächlich nicht anhand des täglichen Additionsbetrags, sondern mit einem abgezinsten Erwartungswert bezogen auf den bis zum Laufzeitende maximal zu erzielenden Gesamtbetrag. In Abhängigkeit von bereits angesammeltem Geldbetrag und der Laufzeit reduziert sich der Wert der Range-Warrants in der Nähe der Bereichsgrenzen. Hält sich der Kurs des Basiswerts etwa in der Mitte des Handelsbereichs auf, führen zurückgehende Erwartungen zu einem höheren Kurs. Denn die Anleger erwarten, dass die Wahrscheinlichkeit gesunken ist, dass der Basiswert die Barrieren des Bandbreiten-Optionsscheins verlässt.
Hit-Optionsscheine/Digital-Optionsscheine
Eine Variante der so genannten Digital-Optionsscheine sind die Hit-Optionsscheine. Digital-Optionsscheine haben nur zwei Auszahlungsmöglichkeiten: entweder null oder einen Festbetrag. Den Optionsscheinen mit dem europäischen Optionsrecht zahlt das Emissionshaus einen Festbetrag aus, wenn die Notierung des Basiswerts am Ausübungstag den Basiskurs überschreitet (Call) oder unterschreitet (Put). Bei den Digital-Optionsscheinen nach dem amerikanischen Optionsrecht, auch als Hit-Optionsscheine bekannt, kommt es zur Auszahlung, wenn zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit der Basiskurs erreicht wird. Diese Form der Optionsscheine kommen einer Wette sehr nahe. Die Kursentwicklung richtet sich nicht nur nach der Entwicklung des Basispreises, sondern auch an der Erwartung der Anleger, mit welcher Wahrscheinlichkeit, die Notierung des Basiswerts den Basiskurs überschreitet oder unterschreitet.
Power-Optionsscheine
Die Form des Power-Optionsscheins wird heute nur noch selten angeboten. Dabei handelt es sich um eine Variante, bei der der Emittent am Ausübungstag die quadrierte positive Differenz zwischen dem Basiskurs und dem aktuellen Kurs des Basiswertes auszahlt. Sollte der Basiswert beim Power-Call allerdings am Ausübungstag unter dem Basiskurs notieren, so verfällt der Power-Schein wertlos. Gleiches ereignet sich beim Power-Put, wenn er über dem Basiskurs des Basiswerts notiert. Die Banken gaben Power-Optionsscheine fast ausschließlich auf Währungen oder Indizes heraus.
Besondere Kennzeichen dieser Optionsscheinvariante ist das europäische Optionsrecht, dass die Ausübungsmöglichkeit nur am Ausübungstag erlaubt. Es sind beim Power-Optionsschein auch keine unendlichen hohen Gewinne möglich. Diese Produkte sind mit einem Höchstbetrag (Cap oder auch Deckel) versehen. Der Anleger kann also nur bis zu einem festgelegten maximalen Betrag an der Kursentwicklung des Basiswertes mitmachen.
Barrier-Optionsscheine
Optionsscheine, bei denen durch das Erreichen eines festgelegten Schwellenkurses (Barriere) durch den Basiswert das Optionsscheinrecht aktiviert wird (Knock-in-Option) oder verfällt (Knock-out -Option) werden als Barrier-Optionsscheine bezeichnet. Die bekannteste Form ist sicherlich der Turbo-Optionsschein.
Solange der Barrier-Schein die Knock-in- oder die Knock-out-Schwelle nicht erreicht, ist der innere Wert des Scheins vergleichbar mit dem eines Standard-Optionsscheins. Neben einem Total-Verlust-Risiko gibt es auch Produkt-Varianten, bei denen eine Rückzahlung vorgesehen ist. Sollte die Knock-out-Schwelle erreicht werden oder die Knock-in-Schwelle verfehlt, bezahlt das Emissionshaus dem Anleger einen zuvor festgelegten Betrag zurück.
Ladder-Optionsscheine
Aufgrund des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses der Anleger haben Banken Anlage-Produkte entwickelt, bei denen einmal erzielte Gewinne erhalten bleiben. Grundlage dieser Anlage-Produkte sind Ladder-Optionsscheine. Erreicht der Basiswert vorher definierte Kursgrenzen wie die Sprossen einer Leiter, wird der bis dahin erzielte Innere Wert fixiert. Parallel dazu wird der Basiskurs dem dann erreichten Kursniveau angepasst. Bei einem Ladder-Kauf-Optionsschein sind die Anleger dann vor einem plötzlichen Kurseinbruch geschützt. Spekuliert der Anleger mit einem Ladder-Verkaufs-Optionsschein auf fallende Kurse, verhindert die Fixierung der Kursgrenzen einen Verlust bei einem plötzlichen Kursanstieg des Basiswerts. Häufig ist der maximal erreichbare Gewinn durch einen Höchstkurs (Cap) begrenzt. Ladder-Optionsscheine werden durch eine Reihe von Barrier-Optionen konstruiert. Durch den Einsatz in Garantie-Produkten sind ein defensives Produkt.
Quanto-Optionsscheine
Wird der Basiswert in einer anderen Währung als der Optionsschein notiert, gibt es so genannte Quanto-Optionsscheine (Quantity-Adjusting-Option), die den Einfluss der Währung ausschalten. Der Wechselkurs wird von den Emissionshäusern zu Beginn der Laufzeit des Optionsscheins fixiert. Der Anleger ist damit nicht nur vor dem Risiko einer fallenden Währung geschützt, sondern auch von der Chance einer steigenden Währung. Quanto-Konstruktionen finden sich besonders bei Optionsscheinen auf Rohstoffe wie Gold oder Platin, aber auch auf Indizes der Emerging Markets (Schwellenländer), deren Wertentwicklung häufig unter sehr schwankungsfreudigen Währungen leiden.
Die Währungsabsicherung ist allerdings nicht umsonst zu haben. Die Preise der Quanto-Optionsscheine sind daher etwas höher als die der Standard-Optionsscheine.
- Welche Chancen bieten Knock-Outs?
Knock-Out-Produkte bieten Anlegern die Chance, mit einem kleinen Kapitaleinsatz an der Wertentwicklung einer Aktie, einem Index, Rohstoff oder Währung teilzunehmen. Aufgrund des Hebels ist es ihm möglich, eine bessere Performance als mit der Direktanlage zu erzielen.
Knock-Outs gleichen einer Anlage in Futures. Der Anleger kann die Vorteile der hohen Hebelwirkung und der transparenten Preisbildung ohne Volatilitätseinflüsse nutzen. Auf der anderen Seite sind die Risiken sehr viel geringer und nur auf das eingesetzte Kapital beschränkt.
In bestimmten Marktsituationen hat der Anleger die Chance, Hebelprodukte zu nutzen, die höhere Hebel als ein Futures aufweisen.
Anleger besitzen über Longs (Call) oder Shorts (Puts) die Möglichkeit, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse zu setzen. Über die Shorts ist dem Anleger wie bei Futures der theoretische Leerverkauf möglich.
Aufgrund der transparenten Preisbildung, hat der Anleger mit Hebel-Produkte die Chance, in vielen Marktsituationen Handelsstrategien besser umsetzen als mit Optionsscheinen. Knock-Outs und Rolling Turbos steigen und fallen wie ihr Innerer Wert. Sie sind daher wesentlich transparenter als Optionsscheine und daher für den Anleger einfacher zu verstehen.
Der Anleger hat anders als bei den Optionsscheinen die Chance, ohne Abhängigkeit von Zeitwert und Volatilität an der Wertentwicklung von Aktien, Indizes, Rohstoffen oder Währungen zu partizipieren. Ein Volatilitätseffekt ist nur bei Knock-Outs bemerkbar, die auf der Grundlage von Optionsscheinen konstruiert worden sind und deren Kurs in die Nähe der Knock-Out-Barrieren geraten.
- Welche Chancen bieten Optionsscheine?
Mit Optionsscheinen können Anleger sowohl auf steigende, als auch auf fallende Kurse einer Aktie, eines Index oder einer Währung spekulieren. Dabei hat er die Möglichkeit, mit einem kleineren Kapitaleinsatz als bei einem Direktinvestment in den Basiswert selbst hohe Gewinne erzielen.
Aber das ist nicht alles. Die vielfältigen Konstruktionen bei exotischen Optionsscheinen bieten dem Anleger heute die Möglichkeit, von jeder Markt-Entwicklung partizipieren zu können. Nicht nur aufwärts oder abwärts, sondern auch in den normalerweise wenig lukrativen Seitwärtsphasen. Die Emittenten haben für jedes Marktszenario das geeignete Instrument entwickelt, so dass der Anleger nicht nur Geld verdienen kann, sondern auch die Chance/Risiko-Strukturen seines Depots optimal anpassen kann. Wichtig für den Erfolg ist jedoch, dass der Anleger die Marktlage richtig einschätzt.
Ein häufig vernachlässigter Aspekt bei der Arbeit mit Optionsscheinen ist sicherlich die Absicherung des Depots gegen Abwärtsrisiken der Kapitalmärkte. Nicht nur ein intelligentes Stop-loss (Verkaufs-Stop), sondern auch Verkaufs-Optionsscheine (Puts) können die fallenden Aktienkurse des Depots auffangen. Möchte der Anleger beispielweise aus steuerlichen Gründen sich nicht von seinen Werten trennen, kann er seine Aktien durch eine geschickte Wahl von Verkaufs-Optionsscheinen (Put) weitgehend gegen Verluste schützen. Diese Form der Absicherung wird auch als Hedge bezeichnet. Der Put wirkt dabei wie eine Versicherung. Fällt der Kurs der Aktie, legt der Put zu. Im Idealfall heben sich beide Bewegungen gegeneinander auf. Trotz fallender Aktienkurse verliert der Anleger kein Geld. Bei Spekulationen mit ausländischen Aktien können so genannte Quant-Optionsscheine (Quantity-Adjusting-Options) ein zusätzlich bestehendes Währungsrisiko reduzieren.
- Welche Chancen bieten Zertifikate?
Die Chancen von Zertifikaten variieren von Produkttyp zu Produkttyp. Das Spektrum reicht von der Chance auf eine überproportionale Beteiligung an den Kursgewinnen einer bestimmten Aktie, bis zu der Möglichkeit bei moderatem Risiko eine steueroptimierte Rendite auf Anleiheniveau zu erzielen.
Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus, dass das Zertifikate-Spektrum eine Reihe von Produktlösungen anbietet, die es erlauben auch ohne nennenswerte Kursgewinne und sogar bei Kursverlusten am Aktienmarkt hohe Renditen zu erwirtschaften. Dies stellt einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Anlageformen, wie der Aktie oder Investmentfonds dar, da diese letztlich nur in steigenden Märkten Gewinne erzielen können.
Die wichtigsten Beispiele hierfür sind Discount-, Bonus- und Express-Zertifikate.
Sie finden diese Zertifikatetypen neben anderen im Zertifikate-Tool unter dem Punkt "Sonstige".
- Welche Kennzahlen sind bei Zertifikaten gebräuchlich?
Die Ausgestaltung der jeweiligen Rückzahlungsbedingungen von Zertifikaten ist sehr unterschiedlich. Dem entsprechend viele verschiedene Kennzahlen sind zu beachten, wobei aber nicht jede Kennzahl für jeden Zertifikatetyp relevant ist.
Zu den gebräuchlichsten Kennzahlen und Merkmalen gehört der "Cap". Er steht für eine Beschränkung möglicher Erträge auf einen bestimmten Maximalwert und gehört beispielsweise bei Discount-Zertifikaten zu den entscheidenden Größen.
Eine andere sehr wichtige Kennzahl ist die "Rendite p.a.". Die Kleinbuchstaben p.a. stehen für das lateinische "per annum" und signalisieren, dass bei der Berechnung so getan wird, als ob die Laufzeit des jeweiligen Zertifikats genau einem Kalenderjahr entspricht. Sinnvoll ist diese Betrachtung, um die Renditeerwartung verschiedener Investmentformen vergleichbar zu machen und mögliche Fehleinschätzungen zu vermeiden, die beim alleinigen Blick auf die absoluten Ertragszahlen entstehen können, die ja - in der Regel - mit der Länge des Anlagezeitraums tendenziell zunehmen.
- Welche Kennzahlen sind gebräuchlich?
Es gibt verschiedene Kennzahlen, mit denen sich Anleger ein Bild von der aktuellen Bewertung des Optionsscheins machen und das künftige Kursverhalten analysieren können. Da sie dem griechischen Alphabet entnommen wurden, werden sie auch kurz die Griechen genannt.
Zu diesen Kennzahlen gehören:
Sensivitätskennzahlen, die so genannten Griechen.
Vega
Ein wichtiger Faktor für die Wertentwicklung eines Optionsscheins ist die Volatilität. Optionsschein ist nicht gleich Optionsschein. Die Scheine reagieren unterschiedlich auf die Zu- oder Abnahme der Volatilität. Bei der Berechnung hilft der Faktor Vega. Er zeigt die Kursveränderung des Warrants in Abhängigkeit von der Schwankung des Basiswerts. Die Kennzahl gibt an, um welchen Betrag sich der Optionsscheinpreis bei unveränderten Bewertungsparametern theoretisch verändert, wenn die Volatilität des Basiswerts um eine Einheit steigt.
Ein Vega von 0,25 zeigt, dass sich der Optionsschein um 0,35 Euro nach oben oder unten bewegt, wenn die Volatilität um einen Punkt steigt oder fällt. Ein hohes Vega drückt eine hohe Empfindlichkeit des Scheines auf Volatilitätsänderungen aus. Eine niedrige Kennzahl gibt dagegen an, dass der Warrant relativ unempfindlich ist gegenüber Veränderungen der Volatilität.
Das Vega ist abhängig von der Moneyness. So ist das Vega bei Optionsscheinen, die am Geld liegen (at the Money) am größten. Bei weit aus dem Geld liegenden Warrants ist das Vega klein.
Einflussfaktoren des Vega |
Volatilität |
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Vega |
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Restlaufzeit |
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Vega |
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Cost of Carry |
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Vega |
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Moneyness |
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Vega |
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Vega = Veränderung des Optionsscheinpreises/Veränderung der Volatilität
Delta
Das Delta gilt als wichtigste Kennzahl des Optionsscheins. Der Wert ändert sich wie alle anderen Kennzahlen laufend. Sie gibt die Wertänderung des Optionsscheins in Abhängigkeit von der Kursveränderung des Basiswerts an. Das Delta gibt also auch die Empfindlichkeit eines Optionsscheins gegenüber dem Kurs des Basiswerts an. Mit anderen Worten: Das Delta zeigt an, um welchen Euro-Betrag sich der Preis des Optionsscheins theoretisch ändern sollte, wenn der Kurs des Basiswerts um einen Euro steigt oder fällt.
Bei Kauf-Optionsscheinen (Calls) bewegt sich das Delta zwischen 0 und Plus 1. Calls weisen ein positives Delta auf, weil sie an Wert gewinnen, wenn der Basiswert steigt.
Das Delta bei Verkaufsoptionsscheinen pendelt zwischen Minus 1 bis 0. Denn sie verlieren an Wert, wenn der Basiswert steigt.
Delta = absolute Veränderung des Optionsscheinpreises/absolute Veränderung des Kurses des Basiswerts* Bezugsmenge
Beispiel:
Ein Call-Optionsschein auf eine Siemens-Aktie, die ein Delta von + 0,6 besitzt, wird bei einem Anstieg der Aktie um einen Euro theoretisch um 0,6 Euro pro zu beziehender Siemensaktie an Wert gewinnen. Bei einem Kursrückgang wird der Optionsschein um den gleichen Wert sinken.
Anleger müssen den erwarteten Anstieg der Aktie mit dem Delta unter Berücksichtigung des Bezugspreises multiplizieren. Damit kann er den neuen Optionspreis ermitteln.
Weitere Beispiele:
Delta eins - Der Optionsschein befindet sich tief im Geld. Basiswert und Optionsschein bewegen sich fast synchron.
Delta zwischen 0,5 oder Minus 0,5 - Der Schein befindet sich am Geld . Der Optionsschein reagiert auf die Bewegungen des Basiswerts, indem es je nach Richtung der Bewegung, den Inneren Wert auf- oder abbaut.
Delta nahe Null - Da der Warrant weit aus dem Geld notiert, reagiert er gering auf den Kursveränderungen des Basiswerts.
Gamma
Es ist bekannt, dass die Kennzahl Delta abhängig ist von der Kursveränderung des Basistitels. Die Stärke der Veränderung lässt sich durch den Faktor Gamma bestimmen. Die Kennzahl gibt an, wie stark sich das Delta verändert, wenn der Kurs des Basistitels um einen Euro steigt.
Das folgende Beispiel macht die Kennzahl verständlich:
Besitzt ein Call auf Siemens ein Delta von 0,4 Prozent und ein Gamma von 0,05, dann ergibt sich ein Anstieg der Siemens-Aktie um einen Euro eine Veränderung des Faktors Delta um 0,05 auf 0,45 Prozent. Diese Kennzahl eignet sich weniger für Anleger, die auf steigende Kurse spekulieren wollen, also für Anleger, die eine Aktienposition im Depot absichern wollen.
Gamma = absolute Veränderung des Deltas/absolute Veränderung des Kurses des Basiswertes
Omega
Der klassische Hebel (Leverage) lohnt sich, um einen schnellen Überblick zu erlangen. Er funktioniert als Kennzahl jedoch nur, wenn der Warrant weit im Geld liegt. Sein Nachteil ist, dass eine gleich starke absolute Kursveränderung von Optionsschein und Basiswert unterstellt. Im Normalfall ist die Kurssteigerung des Warrants allerdings geringer, als es der aktuelle Hebel anzeigt.
Damit ein Kauf-Optionsschein (Call) mit einem aktuellen Hebel von zehn tatsächlich um zehn Prozent steigt, muss ein Delta von 100 Prozent bestehen. Zur genaueren Bestimmung nutzen Experten die Kennzahl Omega. Durch die Berücksichtigung des Deltas kann die tatsächlich Hebelleistung für einen Optionsschein berechnet werden. Durch die Multiplikation des Deltas mit dem aktuellen Hebel entsteht das Omega - eine weitere Hebelgröße.
Ein Warrant mit einem aktuellen Hebel von sieben und einem Delta von 50 Prozent hat also nur einen effektiven Hebel von 3,5 Prozent. Ein Call steigt also um 3,5 Prozent, wenn der Basistitel um ein Prozent steigt. Wie beim Delta ist zu beachten, dass sich auch die Kennzahl Omega laufend ändert.
Omega = Delta * Hebel
Theta
Der Erfolg einer Spekulation mit Optionsscheinen ist abhängig von der Restlaufzeit. Mit der Kennzahl Theta ist es möglich, den Zeitverlust des Scheins zu errechnen.
Diese Kennzahl gibt an, um wie viel der Wert des Optionsscheins sinkt, wenn sich die Restlaufzeit um eine Einheit verringert. In der Regel werden dafür ein Tag oder eine Woche verwendet.
Auffällig ist, dass Theta mit einem negativen Vorzeichen, einem Minus angegeben wird, denn der Wert einer Option wird mit abnehmender Restlaufzeit geringer. Ein Wochentheta von 0,7 bedeutet also, dass der Wert des Optionsscheins innerhalb einer Woche bei ansonsten gleichbleibenden Marktbedingungen um 0,07 Euro fällt.
Häufig wird auch das prozentuale Wochentheta oder auch Tagestheta angegeben. Bei einem angenommenen Wert von 5,1, reduziert sich der Zeitwert des Optionsscheins pro Woche um 5,1 Prozent.
Bei Warrants aus dem Geld oder am Geld steigt das Theta zum Laufzeitende stark an. Der Optionsschein-Wert wird bei diesen Scheinen fast vollständig durch den Zeitwert bestimmt. Am Ende der Laufzeit liegt er schließlich bei Null.
Rho
Eine nur untergeordnete Bedeutung hat die Kennzahl Rho. Sie gibt die Veränderung des Optionsscheinwerts an, wenn sich die Finanzierungskosten, also Zinsen und Dividenden um ein Prozent ändern.
Rho = Veränderung des Optionsscheinpreises/Veränderung der Finanzierungskosten
Rho wird für einen Kauf-Optionsschein immer positiv und bei Verkaufs-Optionsscheinen immer negativ angegeben.
Rho kann sich stark verändern, wenn sich vor allem die Dividendenzahlungen verändern oder gegen die allgemeine Markterwartung ausfallen.
- Welche Knock-Out-Typen gibt es?
In den letzten Jahren haben sich Knock-Out-Produkte auf den Markt etabliert, die sich im wesentlichen durch die Laufzeit und die Gestaltung der Knock-Out- oder Stop-Loss-Schwelle unterscheiden. Ende 2004 kamen die rollierenden Zertifikate, die Rolling Futures, hinzu.
I. KO Produkte ohne Stop-Loss-Barriere, laufzeitbegrenzt:
Kennzeichen
- Begrenzte Laufzeit
- KO-Schwelle entspricht dem Basispreis.
- Finanzierungskosten fließen als Auf- und Abgelder in den Kurs des Produkts ein.
- Je näher die KO-Barriere um so höher ist die Hebelwirkung.
Bei dieser Variante des KOs entspricht die KO-Schwelle dem Basispreis.
Diese Form der KOs lässt größere Hebel zu. Je näher der aktuelle Kurs der KO-Schwelle kommt, um so kräftiger wirkt der Hebel.
Hohe Hebel haben in volatilen Märkten allerdings das Risiko einer Verletzung der KO-Barriere. Anleger sollten Sie nicht so nah am aktuellen Kurs wählen. Im Falle eines Knock-Outs wird die Laufzeit vom Emittenten vorzeitig beendete und der Wert des KOs verfällt. Anleger erhalten aus steuerlichen Gründen 0,001 Euro zurück, wenn sie die Papiere an den Emittenten verkaufen.
2. KO Produkte ohne Stop-Loss-Barriere, Open end
Kennzeichen:
- Unbegrenzte Laufzeit
- KO-Schwelle entspricht dem Basispreis.
- Kein Aufgeld
- Je näher die KO-Barriere um so höher ist die Hebelwirkung.
Diese Variante wird von der Commerzbank als Best unlimited Turbo Zertifikat für Währungen und Edelmetalle angeboten. Da Basispreis und die Stop-Schwelle identisch sind, erreicht das Produkt in der Nähe der Schwellen höhere Hebel. Verletzt der Kurs des Basiswerts allerdings die Knock-Out-Schwelle, wird auch diese Produkt-Variante wertlos. Anders als bei den Produkten mit einer limitierten Laufzeit, wird kein Aufgeld in den Kurs eingerechnet. Der Emittent passt den Basispreis und damit die Stop-Loss-Schwelle entsprechend der Finanzierungskosten täglich an.
3. Stop-Loss-Produkte mit begrenzter Laufzeit:
Kennzeichen
- KO-Barriere ist durch eine Stop-Loss-Schwelle dem Basispreis vorgelagert.
- Dem Anleger bleibt Restwert nach Auslösen des KOs
- Finanzierungskosten fließen als Auf- und Abgelder in den Kurs des Zertifikats ein.
- Aufgelder reduzieren sich zum Laufzeitende hin.
Von verschiedenen Emissionshäusern werden Hebel-Produkte angeboten, bei denen nicht der Basispreis sondern eine vorgelagertes Kursniveau als Sicherheitsstop eingebaut ist. Es wird auch als Stop-Loss-Schwelle bezeichnet. Sie liegt beim Call zwischen drei (Indizes) und zehn Prozent (Aktien) über und beim Put etwas unterhalb der Basis. Zum Inneren Wert, also der Differenz zwischen Basis und aktuellem Kurs, kommt ein Aufgeld (Call) oder Abgeld (Put) hinzu. Das Aufgeld baut sich bis zum Laufzeitende kontinuierlich ab. Bei einem Knock-Out wird das verbliebene Aufgeld an den Inhaber zurückgezahlt. Zusätzlich sollen im Knock-out-Fall der verbliebene Innere Wert wieder an den Anleger zurückfließen. Aber das ist nicht garantiert, so dass der Emittent auch einen geringen Betrag als den Inneren Wert ausbezahlen kann.
4. Stop-Loss-Produkte mit unbegrenzter Laufzeit:
Kennzeichen
- KO-Barriere ist durch eine Stop-Loss-Schwelle dem Basispreis vorgelagert.
- Nach Auslösen des Stop-Loss-Level bleibt dem Anleger ein Restwert.
- Basispreis und Stop-Loss-Barrieren werden entsprechend der Finanzierungskosten täglich oder monatlich angepasst.
Die Funktionsweise der Open-End-Stop-Loss-Produkte ähnelt denen mit einer begrenzten Laufzeit. Anders als bei den limitierten Produkten geht kein Aufgeld in den KO-Kurs ein. Die Finanzierungskosten rechnet der Emittent durch variable Basispreise und Stop-Loss-Schwellen täglich ein. Andere Häuser passen Basispreis und Stop-Loss-Barriere nur einmal im Monat an.
5. Rollierende Knock-Outs
Kennzeichen
- KO-Barriere ist durch eine Stop-Loss-Schwelle dem Basispreis vorgelagert.
- Der Hebel bleibt während der gesamten Laufzeit stabil.
- Basispreis, Bezugsverhältnis und Stop-Loss-Barrieren werden entsprechend der Finanzierungskosten täglich oder bei Bedarf angepasst.
- Anleger werden beim Erreichen der Stop-Loss-Barrieren nur vorübergehend ausgeknockt.
Ende 2004 kamen Goldman Sachs und dann ABN Amro mit einer weiteren Variante der Knock-Outs: Die Rolling Turbos oder Rolling Minis sind Knock-Out-Produkte mit variablem Basispreis und Stop-Loss-Barriere ohne feste Laufzeit.
Der wichtigste Unterschied zu den anderen Knock-Out-Produkten ist der vom Emittenten durch eine tägliche Anpassung konstante Hebel. Während bei allen anderen Knock-Out-Varianten der Hebel für den Anleger erst nach dem Kaufzeitpunkt konstant bleibt, ist der Hebel bei Rolling-Turbos während der gesamten Laufzeit stabil. Dieses erreicht der Emittent, indem er einmal täglich sowohl die Basispreise als auch die Bezugsverhältnisse des Rolling-Turbos an die aktuelle Marktlage anpasst. Während der eine Emittent (Goldman Sachs) jeden Tag die Basis, die Knock-Out-Schwelle und das Bezugsverhältnis anpasst, um den Hebel konstant zu halten, rollt das andere Haus (ABN Amro) nur bei Überschreiten bestimmter Grenzen. So darf der Hebel um 20 Prozent schwanken. Bei einem Hebel von zehn wird erst angepasst, wenn der Hebel unter acht fällt oder zwölf übersteigt. Damit senkt das Haus die Roll-over-Kosten.
Bei den rollierenden Produkten wird der Anleger im Fall des Erreichens der Stop-Loss-Schwelle nur vorübergehend ausgeknockt. Tatsächlich kann er aber weiter investiert bleiben, denn je nach dem Zeitpunkt des vorläufigen Verfalls wird der Rolling-Turbo entweder noch am selben oder am darauffolgenden Tag wieder neu eingesetzt. Vorher rechnet der Emittent jedoch Basispreis und Bezugsverhältnis des Turbos wieder so um, dass der in den Emissionsbedingungen angegebene Hebel wieder erreicht wird. Hinzu kommt bei den Rolling Minis ein Mechanismus, der dem Anleger den einmal erreichten Gewinn sichert. Das macht das Produkt vor allem in stark volatilen Phasen sicherer.
Die Stärke der Produkte liegt in Trendmärkten. In Seitwärtsmärkten kommt es zum Wertverlust durch die Roll-over-Kosten.
- Welche Kosten/Gebühren sind zu beachten?
Beim Kauf von Zertifikaten fallen zwei unterschiedliche Arten von Gebühren an. Nämlich zum einen die einmaligen Kosten und zum anderen in die regelmäßig wiederkehrenden Kosten.
Zu den regelmäßigen Kosten gehören vor allem die quartalsweise oder jährlich erhobenen Strukturierungs-Gebühren. Sie entsprechen den beispielsweise bei Investmentfonds anfallenden Management-Gebühren und werden wie diese innerhalb des Zertifikats verrechnet. Der Anleger muss also kein zusätzliches Kapital aufbringen, sondern ihm wird quasi ein Teil der erzielten Wertsteigerung wieder abgezogen. Das gilt im übrigen auch dann, wenn der Emittent nicht explizit auf eine entsprechende Gebühr hinweist. In diesen Fällen erfolgt die Verrechnung häufig über eine eingeschränkte oder ganz unterlassene Weitergabe von anfallenden Nebeneinkünften, etwa aus Dividenden oder Zinsen.
Wichtig ist, dass diese Gebühren in aller Regel auch dann fällig werden, wenn gar keine Wertsteigerung erzielt wurde. In diesem Fall vergrößert sich also der erlittene Verlust, wobei der Abschlag absolut gesehen dann allerdings geringer ausfällt als nach einem Kursanstieg. Das folgt daraus, dass die ausgewiesenen Gebühren stets als "prozentualer" Anteil des Gesamtwertes ermittelt werden. Das heißt, der absolute Betrag fällt um so höher aus, je stärker der Kurs des Zertifikats ansteigt.
Gebühren dieser Art werden allerdings nicht bei allen Zertifikaten erhoben, sondern üblicherweise nur bei Produkten mit unbeschränkter Laufzeit, bei denen auch tatsächlich ein regelmäßiger Aufwand beim Emittenten entsteht.
Demgegenüber fallen die einmaligen Kosten immer an. Sie verteilen sich auf die normalen Bankspesen, die ein Anleger für den Erwerb eines Wertpapiers zu bezahlen hat und deren Höhe von den jeweiligen Konditionen der depotführenden Bank abhängt. Hinzu kommen die vom Zertifikate-Anbieter selbst erhobenen Gebühren. Sie können, wie bei Investmentfonds, in Form eines Ausgabeaufschlages (vor allem bei neu aufgelegten Produkten) erhoben werden oder - dann aber meist in geringerem Umfang - über die so genannte Geld-Brief-Spanne.
Sie basiert darauf, dass die Zertifikate-Anbieter für alle ihre Produkte stets zwei unterschiedliche Preise nennen, zu denen Anleger diese handeln können. Der sogenannte Geldkurs gibt an, zu welchem Preis die Bank das Zertifikat zurücknimmt. Der Brief-Kurs zeigt an, zu welchem Preis der Anleger das Zertifikat erwerben kann. Dieser zweite Preis liegt in der Regel etwas höher als der erste, was letztlich nichts anderes bedeutet, als dass die Bank zu jedem Zeitpunkt etwas mehr für ein Zertifikat verlangt, als sie für das selbe Zertifikat zu zahlen bereit wäre. Auch dies entspricht im Grunde, der von anderen Anlageformen bekannten Handhabe des "Ausgabeaufschlags", wobei die Differenz zwischen den beiden Handelskursen in der Regel deutlich geringer ist als dies üblicherweise für derlei Ausgabegebühren gilt.
- Welche Risiken bergen Knock-Outs?
Wie alle Hebelinstrumente besitzen Knock-Outs trotz vieler positiver Eigenschaften sicherlich keine eingebaute Gewinn-Garantie. Die große Hebelwirkung ist Chance wie Risiko zugleich. Der Hebel kann auch gegen den Anleger arbeiten und Kursbewegungen negativ verstärken. Anders als Optionsscheine besitzen diese Produkte allerdings ein Knock-Out-Niveau, bei deren Verletzung das Hebelprodukt wertlos verfällt.
Besonders risikoreich sind Knock-Outs auf Einzelaktien. Denn die Volatilität, also die Schwankungsfreudigkeit, ist häufig höher als bei Indizes. Unternehmensmeldungen, größere Kauf- oder Verkaufsorders können kurzzeitig heftige Kursausschläge auslösen, und den Kurs des Basiswerts kurzzeitig unter die Knock-Out- oder Stop-Loss-Barriere drücken \(Call\) oder heben \(Put\). Die Knock-Outs werden in den meisten Fällen dann sofort wertlos, der Anleger erleidet einen Totalverlust. Bei Hebel-Produkten mit Stop-Loss-Barrieren bekommt der Anleger immerhin noch einen Restbetrag zurück.
Da die Emissionshäuser manchmal beginnen, bereits kurz vor Erreichen der Knock-Out-Schwelle ihre Absicherungspositionen \(Hedge\) aufzulösen, kann dies Kursbewegungen so verstärken, dass die Knock-Out-Schwelle ausgelöst werden.
Ein nicht zu unterschätzendes Risiko sind sicherlich auch die Zeiten, zu denen die Knock-Out- oder Stop-Loss-Schwelle verletzt werden kann. Die Basiswerte wie beispielweise Währungen werden an den Kapitalmärkten rund um die Uhr gehandelt. So kann der Dollar auch außerhalb der offiziellen deutschen Börsenzeiten beispielsweise während der Nacht im asiatischen Handel, die KO-Schwelle auslösen.
Die für das KO-Schwelle relevanten Handelszeiten können von Anbieter zu Anbieter differieren. Falls der Anleger nicht nur auf Intra-Day-Basis spekuliert, ist ein Blick in die Emissionsbedingungen für den Anleger zwingend.
Während der deutschen Handelszeiten ermöglichen ein konsequentes Money-Management und Stop-Loss-Strategien ein langes Überleben des Anlegers am Markt. So kann ein Stop-Loss oberhalb der Knock-Out- oder Stop-Loss-Barriere einen Totalverlust verhindern.
- Welche Risiken bergen Optionsscheine?
Anders als beim Autofahren benötigt der Anleger bei der Spekulation mit Aktien und mit Optionsscheinen leider keinen Führerschein. Der Weg bis zu einer erfolgreichen Spekulation mit Warrants ist daher mit zahlreichen Niederlagen gepflastert. Es dauert mitunter Jahre, bis der Anleger sich die notwendigen Kenntnisse angeeignet hat und sich ein kontinuierlicher Erfolg einstellt. Trotzdem, Aktien-Anlage und die Spekulation insbesondere mit Optionsscheinen sind auch für den erfahrenen Anleger immer mit einem hohen Risiko behaftet.
Marktrichtung
Läuft der Markt in die prognostizierte Richtung, bringt der Hebel eines Optionsscheins überproportionale Gewinne. Entwickelt sich der Markt entgegen der vorhergesagten Meinung in die entgegengesetzte Richtung, wirkt der Hebel auch in die andere Richtung, so dass ein Engagement in Warrants sogar in einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals enden kann.
Laufzeit
Neben der Prognose der Marktrichtung sollte der Anleger auch noch das Verfallsdatum seines Optionsscheins im Auge behalten. Aufgrund der begrenzten Laufzeit, verliert der Optionsschein mit der Zeit kontinuierlich an Wert oder kann sogar wertlos werden, wenn der Basiswert nur seitwärts tendiert oder sich zu langsam in die gewünschte Richtung entwickelt.
Volatilität
Eine der wichtigsten Einflussgrößen auf die Preisentwicklung eines Optionsscheins ist sicherlich die Volatilität. Sie muss der Anleger unbedingt im Auge behalten. Beruhigt sich der Kurs des Basiswerts oder stagniert er, ist mit sinkenden Volatilitäten zu rechnen. Das beeinflusst die Wertentwicklung des Warrants negativ. Denn der Zeitwert des Optionsscheins verliert durch das nahende Laufzeitende und durch die sinkende Volatilität. Der massive Kursanstieg nach dem Ausverkauf im März 2003 zeigt, dass Anleger auch mit der richtigen Prognose der Marktrichtung mit Calls Geld verlieren konnten. Denn mit dem Kursanstieg an den Aktienmärkten brach die implizite Volatilität von den Rekordständen im März 2003 massiv ein. Damit sank auch Zeitwert der Calls, die am oder aus dem Geld lagen. Die Kurssteigerungen der Aktien oder Indizes konnten den Zeitwertverlust bei vielen Calls nicht kompensieren. Lediglich durch Optionsscheine, die tief im Geld liegen, lässt sich der Einfluss des Zeitwerts und damit der Volatilität reduzieren.
Money-Management
Daher ist wie bei einem Aktien-Engagement ein strenges Money-Management lebenswichtig. Ein Stop-loss (Verlust-Stop) reduziert Verluste und eine angepasste Positionsgröße erlauben ein langes Überleben an den Aktienmärkten.
Ein Aussitzen von Verlusten in einer Optionsscheinspekulation verbietet sich wegen des Zeitwert-Verlustes und der begrenzten Laufzeit des Optionsscheins von selbst. Verzeichnet der Optionsschein erst einmal ein Minus von 50 Prozent, muss er um 100 Prozent steigen, um den Verlust auszugleichen.
- Welche Risiken bergen Zertifikate?
Die meisten Zertifikate unterliegen den gleichen Marktrisiken, wie andere Anlageformen auch. Das gilt auch für Produkte mit abgemildertem Risiko, wie Discount- oder Bonus-Zertifikaten. Denn bei starken Wertverlusten des abgebildeten Basiswertes, kann es auch bei diesen Produkten zu deutlichen Kapitaleinbußen kommen.
Eine Ausnahme sind Garantie-Zertifikate, bei denen zumindest zum Fälligkeitstermin eine Garantie auf den anfänglichen Anlagebetrag gegeben wird. Hier ist das Verlustrisiko auf den Konkursfall des Emittenten beschränkt.
Ein im Vergleich zur Aktienanlage deutlich erhöhtes Risiko weisen hingegen die sogenannten Turbo- oder Knock-Out-Papiere auf, bei denen auch moderate Kursverluste des Basiswertes zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können.
Bei finanztreff.de werden solche Produkte jedoch unabhängig von der Klassifizierung des Emittenten nicht als Zertifikat betrachtet und stattdessen in einer eigenen Rubrik "Knock-Outs" behandelt.
- Welche Voraussetzungen gelten für den Handel mit Knock-Out-Produkten?
Termingeschäftsfähigkeit
Neben den ausreichenden Erfahrungen, die ein Anleger haben sollte, steht vor dem Kauf von Hebel-Produkten eine rechtliche Hürde. So ist das Vorliegen einer Termingeschäftsfähigkeit notwenig. Die Banken und Sparkassen verlangen von Anlegern, die Geschäfte mit Optionsscheinen oder Optionen tätigen wollen, einen Nachweis über das Verständnis und Risiken dieses Finanzproduktes. Durch den Nachweis seiner Kenntnisse erlangt der Privatanleger die Termingeschäftsfähigkeit. In der Praxis erhält der Anleger von seinem Kreditinstitut die Termingeschäftsfähigkeit, wenn er von dem Wertpapierberater ausführlich über Chancen und Risiken sowie die Produktmerkmale aufgeklärt und dieses durch seine Unterschrift schriftlich belegt worden ist. Dieses Vorgehen wird durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) bekräftigt. Dieser hat die Eigenschaften für ein Börsentermingeschäft definiert: Hebelwirkung, Totalverlustrisiko, eine etwaige Nachschusspflicht und der spätere Erfüllungszeitpunkt. Hebelwirkung, Totalverlustrisiko und der spätere Erfüllungszeitpunkten sind drei mögliche Kennzeichen eines Hebel-Produktes, so dass anders als bei defensiven Anlage-Zertifikaten eine Termingeschäftsfähigkeit notwendig ist. Diese muss in regelmäßigen Abständen erneuert werden.
Bank
Da es sich bei den Knock-Out-Produkten nicht zuletzt durch seine enorme Hebelwirkung um eine hochspekulative Anlage-Klasse handelt, reicht eine normale Bankverbindung häufig nicht aus. Da die meisten Emissionshäuser den Handel der Hebel-Produkte über die normale Börsenzeit von 8.00 bis 22.00 Uhr ermöglichen, damit also auch ein Knock-out außerhalb der Handelszeiten der regulären Börsen möglich ist, ist ein Depot bei einer Bank, Sparkasse oder Direktanlage-Bank sinnvoll, die den Direkthandel mit den Emittenten ermöglicht - auch außerhalb der Öffnungszeiten der Banken.
Kenntnisse
In Deutschland ist das Führen eines Kraftfahrzeugs nicht ohne einen Führerschein möglich. Das Kaufen- oder Verkaufen von Anleihen, Aktien oder Hebelinstrumenten schon. Es ist also kein Wunder, dass die ersten Trading-Versuche mit Hebel-Produkten bei den meisten Anlegern wegen eines viel zu hohen Hebels in einem Fiasko, also einem Totalverlust enden. Die meisten Investoren bezahlen also ihre ersten Schritte an der Börse mit reichlich Lehrgeld. Eine persönliche Anlagestrategie, sei es aufgrund von Fundamentalfaktoren oder aus technischen Gründen, ein strenges Money-Management mit einer Stop-Loss-Strategie sind Grundlagen für ein erfolgreiches Trading mit Knock-Out-Produkten. Ein Papier-Trading quasi als Trockenübung kann den Anlegern den notwendigen Kenntnisstand vor den ersten Schritten an der Börse bringen.
- Welche Vorraussetzungen gelten für den Handel mit Optionsscheinen?
Neben den ausreichenden Erfahrungen, die ein Anleger haben sollte, steht vor dem Kauf von Optionsscheinen eine rechtliche Hürde. So ist das Vorliegen einer Termingeschäftsfähigkeit notwenig. Die Banken und Sparkassen verlangen von Anlegern, die Geschäfte mit Optionsscheinen oder Optionen tätigen wollen, einen Nachweis über das Verständnis und Risiken dieses Finanzproduktes. Durch den Nachweis seiner Kenntnisse erlangt der Privatanleger die Termingeschäftsfähigkeit. In der Praxis erhält der Anleger von seinem Kreditinstitut die Termingeschäftsfähigkeit, wenn er von dem Wertpapierberater ausführlich über Chancen und Risiken sowie die Produktmerkmale aufgeklärt und dieses durch seine Unterschrift schriftlich belegt worden ist. Dieses Vorgehen wird durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) bekräftigt. Dieser hat die Eigenschaften für ein Börsentermingeschäft definiert: Hebelwirkung, Totalverlustrisiko, eine etwaige Nachschusspflicht und der spätere Erfüllungszeitpunkt. Hebelwirkung, Totalverlustrisiko und der spätere Erfüllungszeitpunkt sind drei mögliche Kennzeichen eines Optionsscheins, so dass anders als bei defensiven Anlage-Zertifikaten eine Termingeschäftsfähigkeit notwendig ist. Diese muss in regelmäßigen Abständen erneuert werden.
Bank
Da es sich bei den Optionsscheinen nicht zuletzt durch seine große Hebelwirkung um eine hochspekulative Anlage-Klasse handelt, reicht eine normale Bankverbindung häufig nicht aus. Da die meisten Emissionshäuser den Handel der Optionsscheine über die normale Börsenzeit von 8.00 bis 22.00 Uhr ermöglichen, ist ein Depot bei einer Bank, Sparkasse oder Direktanlage-Bank sinnvoll, die den Direkthandel mit den Emittenten ermöglicht - auch außerhalb der Öffnungszeiten der Banken.
Kenntnisse
In Deutschland ist das Führen eines Kraftfahrzeugs nicht ohne einen Führerschein möglich. Das Kaufen- oder Verkaufen von Anleihen, Aktien oder Hebelinstrumenten schon. Es ist also kein Wunder, dass die ersten Trading-Versuche mit Optionsscheinen bei den meisten Anlegern wegen eines zu hohen Hebels oder einer zu kurzen Laufzeit in einem Fiasko, also einem Totalverlust enden. Die meisten Investoren bezahlen also ihre ersten Schritte an der Börse mit reichlich Lehrgeld. Eine persönliche Anlagestrategie, sei es aufgrund von Fundamentalfaktoren oder aus technischen Gründen, ein strenges Money-Management mit einer Stop-loss-Strategie sind Grundlagen für ein erfolgreiches Trading mit Knock-out-Produkten. Ein Papier-Trading quasi als Trockenübung kann den Anlegern den notwendigen Kenntnisstand vor den ersten Schritten an der Börse bringen.
- Welche Vorteile haben Zertifikate?
Der wichtigste Vorteil von Zertifikaten besteht darin, dass sie eine sehr genaue Feinjustierung des gewünschten Anlageprofils ermöglichen. Welche Funktion das jeweilige Zertifikate dabei übernimmt, hängt vom jeweiligen Produkttyp ab.
So kann über Outperformance- oder Sprint-Zertifikate bei unverändertem Risiko eine stärkere Teilhabe an möglichen Kursgewinnen erzielt werden. Bonus-, Discount- oder Express-Zertifikate wiederum können verwendet werden, um auch in stagnierenden Märkten hohe Renditen zu erwirtschaften. Index-Zertifikate wiederum ermöglichen die komfortable Depot-Einbindung ganzer Aktienmärkte.
Ein weiterer bedeutender Vorteil von Zertifikaten ist die hohe Handelsliquidität, die von den Emittenten gewährleistet wird. Dadurch ist sichergestellt, dass der Anleger jederzeit zu einem marktgerechten Preis sein Engagement wieder beenden und er sein Zertifikat verkaufen kann. Hierbei spielen die tatsächlich ermittelten Börsenumsätze keine Rolle, da der Emittent auch für Zertifikate in denen augenscheinlich kein Börsenhandel stattfindet stets einen fairen Rücknahmekurs anbietet, zudem er das Papier zurücknimmt.
Und schließlich erlauben einige Zertifikate die einfache und effiziente Anlage in sonst schwer oder nur mit zusätzlichem Aufwand zugänglichen Investmentklassen. Dies gilt beispielsweise für Rohstoffe oder Fremdwährungskonten.
- Welche weiteren Zertifikate-Arten gibt es?
Das Zertifikate-Spektrum ist sehr umfangreich und beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlichster Produktkonstruktionen. Zum Teil handelt es sich dabei um Varianten der bereits genannten Hauptarten. Zum Teil aber auch um völlig neue und bisweilen einzigartige Strukturen. Die dadurch entstehende Vielfalt führt einerseits dazu, dass für beinahe jede Markterwartung und für beinahe jedes Anlageziel ein geeignetes Produkt erhältlich ist. Andererseits sorgen die unzähligen zum Teil nur in Nuancen variierenden Angebote aber oft auch für große Verwirrung und machen eine genaue Überprüfung der spezifischen Produktmodalitäten notwendig.
Das gilt insbesondere für die Gruppe der Garantiezertifikate, deren einzige Gemeinsamkeit oft darin besteht, dass der Anleger am Ende der Laufzeit zumindest sein eingangs investiertes Anlagekapital erstattet bekommt. Die darüber hinaus gehende Zusatzerträge können hingegen auf unterschiedlichstem Wege erwirtschaftet werden. Bei diesen ist daher immer eine eingehende Prüfung der Produktbesonderheiten von Nöten.
Das gleiche gilt auch für Strategie- oder Basket-Zertifikate mit denen bestimmte Investmentansätze nachgebildet werden können. Im Fall von Basket-Zertifikaten erfolgt dies in der Regel über die themenorientierte Auswahl bestimmter Aktien. Bei Strategie-Zertifikaten werden hingegen oft bestimmte Kennzahlen als Selektionskriterium herangezogen (bspw. eine möglichst hohe Dividendenrendite).
Weitgehend standardisiert sind hingegen die Gattungen der Outperformance-, Express- und Airbag-Zertifikate.
Outperformance-Zertifikate ermöglichen eine überdurchschnittliche und uneingeschränkte Teilhabe an den Kursgewinnen des abgebildeten Basiswertes. Im Gegenzug verzichtet der Anleger jedoch auf etwaige Dividendenzahlungen.
Bei Express-Zertifikaten wird das Startkapital zuzüglich einer Prämie erstattet, wenn der abgebildete Basiswert an einem vorab definierten Stichtag zumindest das Kursniveau vom Beginn behaupten kann. Um in den Genuss dieser Prämie zu kommen, genügt also ein Börsenstillstand. In der Regel werden mehrere dieser Stichtage im Abstand von jeweils einem Kalenderjahr festgesetzt. Dabei wird die Prämie für das erste Jahr auf die Zahlung des Folgejahres aufgeschlagen, falls es zum ersten Stichtag nicht zur Rückzahlung kommt.
Bei Airbag-Zertifikaten bieten ein Sicherheitsnetz, dass den Anleger bis zu einem gewissen Punkt gegen Kursverluste des Basiswertes absichert. Seine Verlustzone beginnt hier also erst, wenn der Rückschlag an der Börse das vom Airbag vorgegebene Ausmaß überschreitet.
- Welchen Einfluss hat die Bonität des Emittenten auf ein Zertifikat?
Zertifikate sind rein formal Schuldverschreibungen der jeweils begebenden Bank. Der Anleger trägt also grundsätzlich ein Gläubigerrisiko. Wichtig wird dies im Insolvenzfall des begebenden Instituts. Vor allem bei langfristigen Investitionen, etwa für die Altersvorsorge, sollte deshalb darauf geachtet werden, bevorzugt Zertifikate von Anbietern mit hoher Kreditwürdigkeit zu wählen.
Hilfestellung liefern hierbei Rating-Agenturen wie Moody's, Standard & Poors oder Fitch, die regelmäßig die Kreditwürdigkeit (Bonität) von Banken und anderen Unternehmen überprüfen.
- Wer begibt Optionsscheine?
Optionsscheine wurden bis in die späten 90er Jahre von Unternehmen hauptsächlich als Instrument zur Unternehmensfinanzierung eingesetzt. Dabei kombinierten sie Anleihen mit Optionsscheinen zu einer so genannten Optionsanleihe. Der anhängende Optionsschein berechtigt den Inhaber der Anleihe dazu, Aktien des Unternehmens zu einem festgelegten Kurs zu beziehen. Nach dem Beginn der Optionsfrist kann der Anleger die Optionsscheine quasi von der Optionsanleihe getrennt handeln.
Einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten Optionsscheine vor allem durch japanische Unternehmen, die in den Boomjahren der japanischen Börse in den 80er Jahren Optionsanleihen dazu nutzten, um sich zu recht niedrigen Zinsen Fremdkapital zu leihen. Durch die Emission dieser Anleihenform erhielten sie auf der anderen Seite Eigenkapital, falls der Anleger die Option ausübte und zu relativen hohen Kursen Aktien des Unternehmens bezog.
Es gibt allerdings heute noch Unternehmen, die Optionsscheine ohne einen Bezug zu einer Anleihe als Eigenemission auf den Markt brachten. Ein Beispiel ist das Medienunternehmen EM.TV. Allerdings finden sich heute auf dem Kurszettel tatsächlich nur noch wenige reine Optionsscheine.
Eindeutig in der Überzahl sind gedeckte Optionsscheine (Covered Warrants), die von Banken oder Finanzdienstleistern herausgegeben werden. Die Covered Warrants oder auch gedeckten Optionsscheine werden entweder auf existierende Bestände der Bank begeben, oder der Optionsschein wird durch parallele Sicherungsgeschäfte in dem bestreffenden Wert wie eine Aktie, einen Index, Rohstoff oder Währung am Terminmarkt abgesichert. Zur Zeit werden mehr als 24000 Optionsscheine von 22 Emittenten an dem Derivate-Segment Euwax der Börse Stuttgart notiert.
- Wer begibt Zertifikate?
Zertifikate werden in der Regel von großen Geschäfts- und Landesbanken oder von Sparkassen begeben. In einigen Fällen treten dabei aber auch nur deren Tochterunternehmen, sowie kleinere Wertpapierhandelshäuser oder andere Finanzdienstleister als Emittent auf.
Wichtig ist dies vor allem In Hinblick auf die Bonität (Kreditwürdigkeit) des Anbieters (Emittenten), die insbesondere bei langfristigen Anlagezielen stets mit berücksichtigt werden sollte. Hintergrund ist hierbei, dass Zertifikaten rein formal Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten sind. Dies kann dazu führen, dass sie im Insolvenzfall nicht bedient werden.
Vor allem bei langfristigen Engagements sollte daher stets geprüft werden, welchem Partner das Geld anvertraut wird. Eine Hilfestellung liefern dabei unabhängige Rating-Agenturen wie Standard & Poor's, Moody's oder Fitch, die die Kreditwürdigkeit der Banken regelmäßig überprüfen.
- Wer-begibt-Knock-Outs?
Knock-Outs werden ausschließlich von Banken und deren Tochtergesellschaften emittiert (lateinisch emittere = herauslassen). Die KOs beziehen sich dabei nur auf Basiswerte, die bereits an den Kapitalmärkten notiert werden.
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Produkt-Namen |
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Laufzeit |
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Emittent |
Call |
Put |
begrenzt |
unbegrenzt |
ABN-AMRO |
Turbo Long |
Turbo Short |
X |
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ABN-AMRO |
Mini-Future-Long |
Mini-Future-Short |
|
X |
ABN-AMRO |
Rolling-Mini-Long |
Rolling-Mini-Short |
|
X |
BNP |
Turbo Long |
Turbo Short |
X |
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Centro Bank |
Turbo-Long-Return |
Turbo-Short-Return |
X |
|
Centro Bank |
Open-End-Turbo-Long-Return |
Open-End-Turbo-Short-Return |
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X |
Centro Bank |
Range-Turbo-Long |
Range-Turbo-Short |
X |
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CitiWarrants |
Turbo-Bull |
Turbo-Bear |
X |
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CitiWarrants |
Turbo-Bull-SL |
Turbo-Bear-SL |
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X |
Commerzbank |
Turbo-Bull |
Turbo-Bear |
X |
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Commerzbank |
Return-Turbo-Bull |
Return-Turbo-Bear |
X |
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Commerzbank |
Unlimited-Turbo-Bull |
Unlimited-Turbo-Bear |
|
X |
Commerzbank |
Best-Bull |
Best-Bear |
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X |
Deutsche Bank |
Wave Call |
Wave Put |
X |
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Deutsche Bank |
Wave-XXL-Call |
Wave-XXL-Put |
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X |
Dredner Bank |
Knock-out-Call |
Knock-out-Put |
X |
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Dresdner Bank |
Knock-out-Call-Open-End |
Knock-out-Put-Open-End |
|
X |
DZ Bank |
Turbo-Call |
Turbo-Put |
X |
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Goldman Sachs |
Long-Turbo |
Short-Turbo |
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X |
Goldman Sachs |
Long-Rolling-Turbo |
Short-Rolling-Turbo |
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X |
Sal. Oppenheim |
Turbo-Bull |
Turbo-Bear |
X |
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Sal. Oppenheim |
Endlos-Turbo-Bull |
Endlos-Turbo-Bear |
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X |
Trinkaus & Burkhardt |
Turbo-Call |
Turbo-Put |
X |
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Trinkaus & Burkhardt |
Mini-Future-Long |
Mini-Future-Short |
|
X |
Trinkaus & Burkhardt |
Vectis |
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X |
UBS |
Bull |
Bear |
X |
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Unicredito |
Turbo Long |
Turbo Short |
X |
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Vontobel |
Long-Sprinter |
Short-Sprinter |
X |
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Quelle: Börse Stuttgart, eigene Recherche |
- Werden Dividendenzahlungen berücksichtigt?
Bei Zertifikaten gibt es grundsätzlich keine Dividendenzahlungen. Je nach Produkttyp können die anfallenden Ausschüttungen aber in der ein oder anderen Form angerechnet werden. Das gilt beispielsweise für Indexzertifikate, die sich auf so genannte Performance-Indizes beziehen. Bei diesen werden die an die Aktionäre ausgezahlten Gewinne rechnerisch wieder in neue Aktien investiert. Anleger die in einen solchen Index investieren erhalten also statt einer Barausschüttung, quasi eine Anrechnung "in Aktien".
Bei anderen Zertifikatetypen dienen die erwarteten Dividenden hingegen oft als Finanzierungsmittel für die zusätzlichen Rendite- oder Sicherungskomponenten. Von der Ausschüttung selbst hat der Anleger hierbei also nichts. Als Gegenleistung bekommt er aber - je nach Produkttyp - eine Teil-Absicherung gegen mögliche Kursverluste oder verbesserte Ertragsaussichten.
- Wie berechnet sich der Preis der Knock-Outs?
Anders als beim Optionsschein ist die Preisbildung beim Knock-Outs wesentlich transparenter und für jeden Anleger nachvollziehbar.
Der Preis eines Long (Call) -Knock-Outs setzt sich wie folgt zusammen:
Preis KO-Long = (Kurs Basiswert - Basispreis)* Bezugsverhältnis + Aufgeld
Der Kauf eines Longs (calls) ist vergleichbar mit dem Kauf eines Terminkontrakts (Futures). Der Kauf eines Call-Produkt entspricht dabei einer Long-Position am Terminmarkt. Der Anleger kauft also den Basiswert zu einem festgelegten Termin in der Zukunft auf Kredit. Da der Anleger daher quasi nur einen Teil des Wertes des Basiswertes als Sicherheit hinterlegt, ergibt die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis (Strike) unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses den aktuellen Preis. Der initial berechnete Hebel ist nach dem Kauf für Anleger konstant. Die Kosten für den Kredit bilden dann das Aufgeld für den Knock-Out-Long.
Ein Beispiel mit einem DAX-KO-Long macht die Preisbildung deutlich:
Ein DAX-Long mit einem Basispreis von 4000 Punkten. Über den KO kauft der Anleger den DAX zu 4000 Punkten. Steht der aktuelle Kurs des DAX bei 4200 Punkten, kostet das Hebelpapier 200 Punkte. Dies ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Basispreis und aktuellem Kurs. Mit anderen Worten: Das Emissionshaus gibt dem Anleger einen Kredit von 4000 Punkten, um den DAX für 4000 Punkte zu einem festgelegten Termin zu kaufen. Bei einem Bezugsverhältnis von 100:1 muss der Anleger - ohne Berücksichtigung des Aufgelds - für das Produkt im Grunde nur zwei Euro bezahlen. Das Long-KO verbrieft also die exakte Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Index und des Basispreises des Longs.
Der Preis eines Short (Put)-Knock-Outs setzt sich wie folgt zusammen:
Preis KO-Short = (Basispreis - Kurs Basiswert) * Bezugsmenge - Abgeld
Der Kauf eines Shorts (Puts) ist vergleichbar mit dem Verkauf eines Terminkontrakts (Futures). Der Kauf eines Put-Produkts entspricht dabei einer Short-Position am Terminmarkt. Der Anleger verkauft also den Basiswert zu einem festgelegten Termin in der Zukunft auf Kredit. Hier wirken die Kreditkosten allerdings zu Gunsten des Anlegers und wirken als Abgeld. Der aktuelle Preis errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Basispreis (Strike) und dem aktuellen Kurs des Basiswerts unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses. Der initial berechnete Hebel bleibt nach dem Kauf für den Anleger konstant.
Ein Beispiel mit einem DAX-KO-Short macht die Preisbildung deutlich:
Ein DAX-Short mit einem Basispreis von 4500 Punkten. Über den KO verkauft der Anleger den DAX zu 4500 Punkten. Steht der aktuellen Kurs des DAX bei 4200 Punkten, kostet das Hebelpapier 300 Punkte. Dies ergibt sich aus der Differenz zwischen dem aktuellem Kurs und dem Basispreis. Da Anleger den DAX theoretisch im Depot halten muss, bekommt er theoretisch einen Kredit, damit er den DAX für 4500 Punkte zu dem festgelegten Termin verkaufen kann. Das ergibt ein Abgeld, was den Preis des Shorts geringfügig senkt.
Bei einem Bezugsverhältnis von 100:1 muss der Anleger - ohne Berücksichtigung des Aufgelds - für das Produkt lediglich drei Euro bezahlen. Das Short-KO verbrieft also die exakte Differenz zwischen dem Basispreis des Shorts und dem aktuellen Kurs des Index.
- Wie berechnet sich der Preis eines Optionsscheins?
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die bei der Preisbildung eines Optionsscheins eine Rolle spielen. Zur theoretischen Berechnung eines Preises eines Warrants werden Optionsscheinmodelle herangezogen. Das Model von Fischer Black and Myron Scholes ist wohl das bekannteste. Sie haben die verschiedenen Einflussfaktoren und ihre Wirkungen auf den Optionspreis in einer wissenschaftlichen Formel zusammengefasst. Als Einflussfaktoren haben sie die folgenden Komponenten ausfindig gemacht:
- Kurs des Basiswerts
- Basispreis
- Restlaufzeit
- Implizite Volatilität
- Zinssatz
- Dividendenerwartung.
Basispreis
Einer Einflussfaktoren auf die Preisbildung des Optionsscheins ist der vom Emittenten gewählte Basispreis (Strike). Je höher der Basispreis, desto niedriger (Call) bzw. desto teuerer (Put) ist der Optionsschein-Preis. Denn mit ihm sinkt (Call) oder steigt (Put) die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein am Ende der Laufzeit einen inneren Wert aufweist.
Restlaufzeit
Wie an anderer Stelle (Innerer Wert) bereits beschrieben, wird der Wert des Optionsscheins auch durch den Zeitwert bestimmt. Je länger die Laufzeit oder Restlaufzeit einer Option, um so höher ist der Zeitwert und damit der Warrantpreis. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein in die Gewinnzone läuft, steigt mit der Laufzeit.
Implizite Volatilität
Ein wichtiger Einflussfaktor auf den Optionsscheinpreis ist die Volatilität. Die Volatilität gibt die Amplituden (Höhe) der Kursschwankungen des Basiswerts an. Obwohl sie nicht die Richtung der Kursschwankungen angibt, deutet die Volatilität die Wahrscheinlichkeit von Kursanstiegen oder Kursrückgängen an. Die Optionsscheinprämie wird durch die zukünftige Volatilitätserwartung (implizite Volatilität) beeinflusst. Steigt die implizite Volatilität, nimmt auch die Optionsscheinprämie bei Calls und Puts gleichermaßen zu. Der Markt nimmt an, dass mit der Zunahme der Kursschwankungen (Volatilität) des Basiswerts auch die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass der Optionsschein am Ende einen Inneren Wert aufweist. Je tiefer allerdings ein Optionsschein im Geld ist, um so unempfindlicher reagiert er auf Volatilitätsveränderungen.
Die implizite Volatilität, also die Volatilitätserwartung, differiert von Emissionshaus zu Emissionshaus allerdings nicht selten. Diese Unterschiede sind zum einen abhängig von den historischen Volatilitätsdaten, zum anderen von der subjektiven Einschätzung des Market Makers, also dem Emissionshaus, der Kursentwicklung des Basiswerts in der nahen Zukunft.
Zinssatz und Dividendenerwartung
Zur Berechnung des Optionsscheinpreises gehören ebenfalls die Zinsen und Dividenden, die über den so genannten Terminkurs des Basiswerts in die Prämie der Option einfließen.
Als cost of carry oder auch Haltekosten werden die Nettofinanzierungskosten für das tatsächliche Halten eines Basiswerts bis zum Laufzeitende bezeichnet, also dem theoretischen Erfüllungszeitpunkts des Optionsrechts. Dem gegenüber steht der indirekte Kauf des Basiswerts über den Optionsschein.
Im Vergleich zum Direktkauf entfallen bei einem Kauf des Basiswerts über einen Optionsschein die Nettofinanzierungskosten vollständig, denn während der Laufzeit des Optionsscheins entstehen weder Finanzierungskosten aus dem Halten des Basiswertes. Auf der anderen Seite steht allerdings das Emissionshaus, dass den Basiswert für den Fall einer Ausübung im Bestand hält, wofür es Kapital bereitstellen muss.
Der Preis eines Optionsscheins ist also abhängig von der Entwicklung der Zinsen. Kommt es zu einem Zinsanstieg, steigen auch die Finanzierungskosten des Emittenten für den Kauf des Basiswerts, den er zu seiner Absicherung des Optionsscheins benötigt. Diesen Kosten gibt er über eine erhöhte Optionsscheinprämie weiter, so dass der Preis eines Kauf-Optionsscheins steigt.
Anders sieht es dagegen beim Put-Optionsschein aus. Das Emissionshaus muss ständig Kapital bereithalten. Denn er hat sich verpflichtet, den Basiswert zum vereinbarten Basispreis vom Anleger zu kaufen. Wenn die Zinsen klettern, steigen auch die Kapitalerträge. Über eine niedrigere Optionsprämie sollte dann auch der Wert der Put-Optionsscheine fallen.
Zahlen die Unternehmen der Basiswerte Dividenden, stehen den Zinskosten Erträge gegenüber. Das reduziert die cost of carry. Hebt das Unternehmen die Dividende an, werden Kauf-Optionsscheine theoretisch preiswerter, Put-Optionsscheine dagegen teurer. In Erwartung des Dividendentermins sollte daher der Wert der Call-Optionsscheine sinken, der Preis für Put-Optionsscheine steigen.
- Wie kann der Anleger mit Knock-Outs von steigenden Kurse profitieren?
Ist der Anleger von dem Kursanstieg einer Aktie Index oder Währung überzeugt, möchte aber gleichzeitig die Einflüsse einer sinkenden Volatilität ausschließen, sind Kock-Out-Longs die erste Wahl. Hebel-Produkte, mit denen der Anleger auf steigende Kurse setzen kann, tragen meisten den Zusatz Call, Bull oder Turbo.
Der Anleger zahlt einen kleinen Teil des Basiswerts an, den er zu einem späteren Zeitpunkt dann theoretisch vollständig bezahlen will. Für den Rest des Kaufpreises gibt der Emittent quasi einen Kredit. Der Kauf eines Long-Knock-Outs ist vergleichbar mit dem Kauf eines Terminkontrakts (Futures) auf ein Agrarprodukt wie Weizen und Rohstoffen wie Öl. Sie werden durch einen Futures quasi bereits vor der Produktion verkauft und zu einem späteren Zeitpunkt - nach der Ernte oder Förderung - geliefert werden. Der Kauf eines Long (Call) entspricht dabei einer Long-Position am Terminmarkt.
Da der Anleger bei einem Knock-Out wie bei einem Future nur einen Teil des Werts des Basiswertes als Sicherheit hinterlegt, ergibt die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis (Strike) unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses den aktuellen Preis. Aufgrund des niedrigeren Kapitaleinsatzes entsteht ein Hebel, so dass der Anleger von kleinen Kursbewegungen des Basiswerts überproportional profitiert. Der beim Kauf berechnete Hebel bleibt für den Anleger bis zum Verkauf konstant. Die Kosten für den Kredit werden dem Anleger durch ein geringes Aufgeld für den Knock-Out-Long in Rechnung gestellt.
Fällt der Kurs des Basiswerts sorgt der Hebel allerdings auch für überproportionale Verluste. Der Hebel ist also Chance wie Risiko zugleich.
Daher muss der Anleger die so genannte Knock-Out-Barriere oder Stop-Loss-Barriere im Auge behalten. Sie hat der Emittent als Sicherheitslinie eingebaut. Der Basiswert ist quasi die Sicherheitsleistung für den gegebenen Wertpapierkredit (Margin) beim Emittenten. Sinkt der Kurs des Basiswerts auf oder unter den Basispreis des Knock-Out-Longs, wäre der theoretische Wertpapierkredit nicht mehr gedeckt. Im Futureshandel müsste der Anleger weiteres Deckungskapital einschießen. Da dies aber bei Knock-Outs nicht vorgesehen ist, kommt es zu einem vorzeitigen Laufzeitende und der Knock-Out-Long verfällt wertlos.
Ein Beispiel mit einem DAX-KO-Long macht die Kursentwicklung deutlich:
Ein DAX-Long mit einem Basispreis von 4000 Punkten und einer Laufzeit von einem Jahr. Über den KO kauft der Anleger den DAX zu 4000 Punkten. Steht der aktuellen Kurs des DAX bei 4200 Punkten, kostet das Hebelpapier 200 Punkte. Dies ergibt sich aus der Differenz zwischen dem aktuellem Kurs und dem Basispreis. Bei einem Bezugsverhältnis von 100:1 muss der Anleger für das Produkt im Grunde nur 2,00 Euro bezahlen. Da der DAX ein Performance-Index ist, werden die Dividenden Kurs einberechnet. Bei einem Long-Knock-Out werden dann nur noch die Zinskosten berücksichtigt. Der Einfachheit werden diese hier zunächst nicht berücksichtig.
Steigt der DAX nun auf 4326 Punkte, also ein Plus von 126 Punkten, notiert der Long (call) bei circa 3,26 Euro. Einem Kursanstieg des DAX steht also ein Gewinn von 63 Prozent des Knock-Out-Longs entgegen. Der Long-KO verbrieft also die exakte Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Index und dem Basispreis des Longs.
Das Aufgeld durch die Finanzierungskosten bei einem angenommenen Zinssatz von vier Prozent liegt initial bei 0,43 Euro.
Der Hebel des Beispiel-Longs liegt bei 21 und errechnet sich wie folgt:
(Kurs des Basiswerts*Bezugsverhältnis)/Preis des Knock-Out-Longs
(4200 * 0,01)/2,00 = 21
Zu einem Verlust kommt es erst dann, wenn der DAX am Laufzeitende des Knock-Out-Longs unter 4200 Euro notiert. Sollte der Kurs des DAX jedoch noch während der Laufzeit auf oder gar unter 4000 Euro fallen, kommt es zu einem vorzeitigen Laufzeitende und der Knock-Out-Long verfällt sofort.
- Wie kann es zu einem Totalverlust kommen?
Mit dem Kauf eines Optionsscheins erwirbt der Anleger nicht nur Chancen auf Gewinn, sondern auch das Risiko von Verlusten. Dieses Verhältnis bezeichnen Spezialisten als Chance/Risiko-Profil. Dieses Profil hängt von der Konstruktion und Aggressivität des jeweiligen Optionsscheins ab. Je größer die Chance, um so höher ist auch die Gefahr eines Totalverlustes. Denn Hebel und Laufzeit können in schlechten Börsenphasen auch gegen den Anleger arbeiten.
Falsche Marktprognose
Zu einem Totalverlust kommt es theoretisch, wenn der Optionsschein am Ende der Laufzeit keinen Inneren Wert mehr besitzt, weil sich der Basiswert, also die Aktie oder der Index anders als prognostiziert entwickelt.
Laufzeit
Eine wichtige Bedeutung nimmt auch die Laufzeit ein. Denn diese ist begrenzt, so dass das Timing von großer Bedeutung ist. Tritt der Basiswert auf der Stelle, steigt (Call) oder fällt (Put) nur langsam, wird der Zeitwert aufgebraucht. Befindet sich der Optionsschein nur am oder aus dem Geld, das heißt, es besteht kein Innerer Wert, verfällt der Optionsschein am Ende wertlos.
Über das Options-Modell von Black & Scholes ist eine Bestimmung des Chance/Risiko-Profils und der Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmter Ereignisse möglich.
Money-Management
Allerdings muss der Anleger auch bei Optionsscheinen einen Totalverlust nicht passiv ertragen. Durch die Bestimmung der Positionsgröße, ein Stop-loss und ein geeignetes Money-Management kann ein Anleger sein Verlustrisiko reduzieren. Es ist zu bedenken, dass ein Verlust von 50 Prozent bei einem Optionsschein, einen Anstieg von 100 Prozent zum Ausgleich benötigt. Über Jahre erfolgreiche Trader akzeptieren nur minimale Verluste.
- Wie kann man mit Knock-Outs von fallenden Märkten profitieren?
Der Anleger geht davon aus, dass eine Aktie, ein Index oder eine Währung in der nächsten Zeit fallen wird. Er möchte an den fallenden Kursen verdienen. Dabei kann ihm ein Short-Knock-Out helfen. Die KOs tragen meisten den Zusatz Put, Bear oder Short.
Die Aktie oder den Index, also den Basiswert, hat er allerdings nicht im Depot. Er muss ihn daher von einem anderen Anleger theoretisch leihen. Er verkauft ihn zum aktuellen Kurs, mit der Absicht, den Basiswert zum späteren Zeitpunkt zu einem tieferen Kurs wieder zurückzukaufen, um ihn den Verleiher zurückzugeben. Die Differenz zwischen Verkaufspreis und Rückkaufpreis ist dann sein Gewinn. Spezialisten bezeichnen diese Form des Geschäfts als Leerverkauf oder als shorten.
Da dies für den Privatanleger in Deutschland so nicht möglich ist, kann er auf die Konstruktion eines Knock-Out-Shorts zurückgreifen. Anstelle des Privatanlegers wird sich Emittent den Basiswert leihen und ihn an der Börse "leer" verkaufen. Für den Fall, dass sich der Basiswert anders entwickelt und steigt, bezahlt der Anleger dem Emittenten eine Sicherheitsleistung. Diese ist ein Bestandteil des Kaufpreises.
Die Sicherheitsleistung errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Basispreis und dem aktuellen Kurs des Basiswerts an der Börse. Dieser Differenzbetrag entspricht dem inneren Wert eines Optionsscheins.
Die Sicherheitsleistung wird reduziert durch die Finanzierungskosten. Diese Finanzierungskosten bestehen aus einer Zinsgutschrift durch den Emittenten, da der Anleger durch Leerverkauf der Aktie theoretisch ja einen Bargeldbestand hat. Diesem Betrag werden die Leihekosten für den Basiswert und die erwarteten Dividenden abgezogen. Meistens ergibt sich daher für den Short (Put) ein Abgeld.
Die Finanzierungskosten eines KOs lässt sich einfach ausrechnen:
Aufgeld/Abgeld Short (Put) = akt. KO-Preis - (Basispreis - akt. Kurs des Basiswerts)/Bezugsverhältnis
Beispiele machen das Verhalten eines DAX-KO-Shorts in fallenden Märkten deutlich:
Szenario A
Ein DAX-Short mit einem Basispreis von 4500 Punkten und einer Laufzeit von einem Jahr. Die KO-Barriere liegt bei 4500 Punkten. Der DAX notiert aktuell bei 4200 Punkten. Über den KO verkauft der Anleger den DAX zu 4500 Punkten. Bei einem aktuellen Kurs des DAX bei 4200 Punkten ergibt sich ein innerer Wert des Hebelpapiers von 300 Punkte. Bei einem Bezugsverhältnis von 100:1 und einem angenommenen Abgeld von 0,08 Euro muss der Anleger für das Zertifikat im Grunde nur 2,95 Euro bezahlen.
((4500 - 4200)*0,01) - 0,08 = 2,95 Euro
Der aktuelle Hebel liegt bei 14 (Aktueller Hebel = 4200*0,01/2,95 Euro)
Fällt der DAX nun auf 4074 Punkte, also ein Minus von 126 Punkten, notiert der Put bei circa 4,26 Euro.
((4500 - 4074)*0,01) - 0,08 = 4,18 Euro Der aktuelle Hebel liegt dann bei 10 (Aktueller Hebel = 4200*0,01/4,18 Euro)
Einem Kursrutsch des DAX von drei Prozent steht also ein Gewinn von 41 Prozent des Knock-Out-Shorts entgegen.
Szenario B
Der DAX steigt entgegen der Marktmeinung um 1,0 Prozent auf 4242 Punkte.
(4500 - 4242)*0,01) - 0,08 = 2,50 Euro
Der aktuelle Hebel liegt bei 16 (Aktueller Hebel = 4242*0,01/2,50 Euro)
Läuft der Markt gegen den Anleger, sorgt der Hebel bei einem DAX-Verlust von einem Prozent zu einem Wertverlust des KOs von 15 Prozent.
Szenario C
Sollte der Kurs des DAX jedoch noch während der Laufzeit auf oder gar über 4500 Euro fallen, kommt es zu einem vorzeitigen Laufzeitende und der Knock-Out-Short verfällt sofort wertlos. Aus steuerlichen Gründen bieten viele Emittenten an, ihre KOs zu 0,001 Euro zurückzukaufen.
- Wie kann man mit Optionsscheinen in fallenden Märkten profitieren?
Der Verkaufs-Optionsschein (Put) sichert dem Anleger ein Verkaufs-Optionsrecht zu. Es gibt dem Käufer das Recht, dem Emittenten den Basiswert, also eine Aktie, Index, Währung oder Rohstoff zu dem im voraus festgelegtem Basispreis zu verkaufen. Fällt der Kurs des Basiswerts, nimmt in der Regel der Wert des Optionsrechts zu. Bei Basiswerten kann er die positive Differenz zwischen Basispreis und aktuellem Kurs verlangen. Das Gewinn-Potential eines Puts ist allerdings begrenzt. Im Unterschied zum Call ist beim Put der Gewinn maximal auf einen Betrag in Höhe des Basispreises abzüglich der Optionsprämie limitiert. Denn der Preis des Basiswerts kann nicht unter Null sinken.
Entwickelt sich der Markt allerdings gegen den Anleger, bleibt der maximale Verlust des Anlegers wie beim Call auf die anfänglich bezahlte Prämie begrenzt.
Neben dem reinen Differenzgewinn des Basiswertes (Basispreis - aktuellem Kurs des Basiswerts = Innerer Wert), beeinflussen verschiedene Faktoren wie die implizite Volatilität, der Zeitwert und die Zinsen die Kursentwicklung. Fällt der Markt, also die Aktie oder Index, nimmt auch die Volatilität zu und beeinflusst die Kursentwicklung des Puts positiv.
Anders als bei den Knock-out-Produkten ist die Entstehung des Optionsscheinpreises für die Anleger wenig transparent und lässt sich nicht einfach ausrechnen. Um Abhilfe zu schaffen, entwickelten Börsen und Emittenten so genannte Optionsscheinrechner, mit deren Hilfe eine Szenario-Analyse möglich ist. Der Anleger ist gut beraten, vor dem Kauf seine Markterwartung für den gewählten Optionsschein durchzurechnen. Allerdings sind die mathematischen Programme, auf deren Grundlage die Optionsscheinrechner stehen, statisch. Die ausgewiesenen Performance-Zahlen können daher nur als Annäherungswerte dienen.
- Wie kann man mit Put-Optionsscheinen das Depot absichern?
Auch wenn die Kurse einmal fallen, lässt sich mit Optionsscheinen Gewinne machen oder auch das Depot absichern. Das Haupt-Motiv beim Kauf von Optionsscheinen ist sicherlich die Spekulation. Wie auch jüngere Anleger erfahren haben, ist die Börse jedoch keine Einbahnstraße nach oben.
Aber Warrants bieten nicht nur die Möglichkeit auf steigende Aktienkurse zu spekulieren. Mit Verkaufs-Optionsscheinen ist es möglich fallende Aktienkurse aufzufangen und das Depot gegen Verluste zu schützen. Ein Put kann wie eine Versicherung wirken: Fällt der Aktienkurs, legt der Verkaufs-Optionsschein zu. Im Idealfall heben sich beide Bewegungen gegeneinander auf. Trotz fallender Aktienkurse verliert der Anleger kein Geld.
Neben der statischen Absicherung gibt es noch eine dynamische Absicherung, die von Spezialisten als Delta-Hedging bezeichnet wird.
Statische Absicherung
Die zur Absicherung des Depots notwendige Anzahl Optionsscheine werden einmal zu Beginn berechnet und während der Laufzeit nicht verändert. Die Absicherung wird zu Anfang im Verhältnis eins zu eins aufgebaut.
Die Zahl der zur Absicherung benötigten Warrants ist abhängig von dem Optionsverhältnis und dem Depot-Wert:
Anzahl Puts = Menge Basiswert * Optionsverhältnis.
Diese Form der Absicherung erlaubt allerdings nicht die vollständige Abpufferung von Verlusten während der Laufzeit. Sie garantiert lediglich die Absicherung zum Laufzeitende des Puts.
Dynamische Absicherung
Soll die Absicherung während der gesamten Laufzeit gewährleistet sein, ist die dynamische Absicherung (Delta-Hedging) die Methode der Wahl. Dafür muss die Kennzahl Delta bekannt sein. Ziel ist es, dass sich die Put-Option und die abzusichernde Position gegenseitig exakt decken. Die Anzahl der benötigten Optionsscheinzahl errechnet sich folgendermaßen:
Anzahl Puts = Menge Basiswerte * Optionsverhältnis * (-1/Options-Delta).
Es handelt sich beim so genannten Delta-Hedging um ein sehr aufwendiges Verfahren. Da sich das Delta der Put-Optionsscheine sich ständig während der Laufzeit ändert, ist die laufende Anpassung der Absicherung an sich ändernde Marktverhältnisse erforderlich.
- Wie lässt sich der Hebel des Knock-Outs errechnen?
Die Hebelwirkung ist sicherlich der attraktivste und wichtigste Effekt eines Knock-Outs. Für manche Anleger kann der Hebel nicht groß genau sein. Doch der Hebel ist Chance wie Risiko zu gleich. Starke Kursausschläge können in der Nähe des Knock-Out-Levels zum Totalverlust der Position führen. Um Chance wie Risiken abschätzen zu können, ist das Wissen um die Hebelstärke wichtig.
Doch wie hoch ist der Hebel tatsächlich? Mann kann es sich einfach machen und auf die Daten von Finanzportalen wie Finanztreff schauen. Er lässt sich aber allerdings auch sehr einfach ausrechnen.
Ein Hebel wird wie folgt definiert: Der Hebel gibt an, um wie viel Mal mehr ein Knock-Out-Produkt steigt oder fällt, wenn der Basiswert um ein Prozent steigt oder fällt.
Der Hebel lässt sich folgendermaßen errechnen:
Aktueller Hebel = Kurs des Basiswerts*Bezugsverhältnis/Kurs des KOs
Ein Beispiel:
Das Knock-Out bezieht sich auf den DAX. Basispreis 4000 Punkte, Bezugsverhältnis 0,01, aktueller Kurs des KOs 2,50 Euro. Das Aufgeld wird der Einfachheit nicht berechnet.
Aktueller Kurs des DAX 4250 Punkte.
4250*0,01/2,50 = Hebel 17
Mit anderen Worten: Verzeichnet der DAX ein Plus von 1,0 Prozent, steigt der Kurs des Scheines von 2,50 Euro auf 2,92 Euro. Das entspricht einem Plus von 17 Prozent. Der berechnete Hebel bezieht sich auf den am Kauftag eingesetzten Betrag.
Bezogen auf den Einstandskurs bleibt der Hebel bis zum Verkauf der Position konstant. Bezieht man den Hebel auf den aktuellen Kurs verändert er sich kontinuierlich. Auch auf bei der einmal eingegangenen Position ändert sich mit dem aktuellen Wert auch der Hebel. Verwirrt?
Ein Beispiel soll Klarheit schaffen:
Der Anleger kauft ein Long-Knock-Out mit einem Basispreis von 4000 Euro, aktueller DAX-Kurs 4250 Punkte, der Hebel beträgt 17, der aktuelle Kurs des KOs liegt bei 2,50 Euro. Wert der Gesamtposition 2500 Euro.
Steigt der DAX um 1,0 Prozent auf 4292 Punkte, steht der Wert der Gesamtposition bei 2925 Euro. Bezogen auf die Einstandsposition von 2500 Euro bleibt der Hebel bei 17, bezogen auf den aktuellen Wert der Position von 2925 Euro liegt er nur noch bei 14. Steigt der DAX um ein weiteres Prozent auf 4335 Euro, steigt der Wert der Position auf 3350 Euro, der Hebel fällt bezogen auf den aktuellen Wert dagegen auf 13.
Möchte der Anleger den obigen DAX-Long also zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachkaufen, hat sich der Hebel verändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts und damit der Preis des Knock-Outs verändert hat.
Auf der anderen Seite nimmt der Hebel natürlich zu, wenn die Position an Wert verliert. Mit anderen Worten: Je näher sich der Kurs des Basiswerts dem Basispreis, also der Knock-Out-Barriere annähert, um so größer wird der Hebel.
Fällt der DAX in unserem Beispiel auf 4050 Punkte, fällt der Kurs des KOs auf 0,50 Euro, der Wert unserer Gesamtposition auf 500 Euro. Der Hebel steigt auf 81. Jede Bewegung des Basiswerts wird nun massiv verstärkt, so dass auch das Risiko eines KOs sehr groß ist.
Es zeigt sich an den obigen Beispielen, dass der Hebel nur eine Momentaufnahme ist und nur gültig für den Einstandskurs.
Rolling Turbos
Aufgrund der Nachfrage der Anleger nach einem konstanten Hebel haben Emittenten wie Goldman Sachs oder auch ABN Amro eine Technik gefunden und in einem entsprechenden Produkt umgesetzt: dem Rolling Turbo oder Rolling Mini Future. Dabei wird von dem Emittenten in dem Produkt die unterlegte Terminmarktstruktur täglich so angepasst (gerollt), dass der Hebel bei jeder Marktbewegung konstant bleibt. Bezogen auf das Beispiel des DAX-KOs, bliebe der Hebel von 17 ständig gleich, egal ob der DAX um eins, drei oder zehn Prozent steigt oder fällt.
- Wie und wo kann der Anleger Knock-Outs handeln?
Knock-Outs sind sowohl an den Börsen, als auch außerbörslichen im Direkthandel mit den Emissionshäusern handelbar. Hat der Anleger sein Produkt der persönlichen Strategie entsprechend ausgewählt, bestehen zwei Möglichkeiten, diesen zu kaufen oder zu verkaufen. Mit Hilfe der Wertpapierkennnummer oder der International Securities Identification Number (ISIN) kann er das Hebelprodukt über seine Bank, Sparkasse oder über seine Direktbroker entweder über den außerbörslichen Handel direkt beim Emissionshaus kaufen oder verkaufen oder über die traditionellen Aktienbörsen wie Frankfurt (Smart Trading) oder Stuttgart (EUWAX). Beide Varianten haben für den Anleger unterschiedlich Vor- und Nachteile, die er vor der Ordererteilung genau prüfen muss.
Außerbörslicher Handel:
Der Anleger kann über eine Direktbank online über die Eingabe-Maske direkt den Preis des Knock-Outs abfragen. In Sekundenbruchteilen bekommt der Investor den aktuell handelbaren Kurs angezeigt. Innerhalb eines Zeitraums von wenigen Sekunden muss er den Preis akzeptieren oder auch nicht. Ebenso schnell erhält er vom Emissionshaus die Bestätigung, dass seine Order ausgeführt worden ist.
Ein wichtiger Vorteil für Trader sind die längeren Handelszeiten gegenüber dem Präsenzhandel an der Börse. Während die Börsen den Handel auf einen Zeitraum von 9.00 bis 20.00 Uhr beschränken, ermöglichen die meisten Emissionshäuser einen Kauf oder Verkauf von Hebelprodukten von 8.00 bis 22.00 Uhr. Damit ist eine Reaktion auf den Verlauf der US-Börsen und deren Einfluss auf den deutschen Aktienmarkt möglich.
Nachteile des Direkthandels finden sich in den fehlenden Kauflimits. Anleger können je nach Marktsituation keine limitierten Kaufkurse oder Verlustbegrenzungen durch Stop-Loss-Order eingeben. Wenn der Anleger nicht den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringen will, sind gerade bei der Spekulation mit Knock-Out-Produkten sind Stop-Loss-Kurse lebenswichtig. Außerdem gibt es für strittige Fälle beim Direkthandel mit den Emittenten keine Handelsüberwachung.
Börsenhandel:
Über die Aktienbörsen wie Frankfurt (Smart Trading) oder Stuttgart (EUWAX) aber auch an allen anderen Börsen kann der Anleger einen Kauf- oder Verkaufsauftrag mit festen Preislimits erteilen. Das ist besonders bei der Erteilung der manchmal lebenswichtigen Stop-Loss-Order wichtig. In Frankfurt und auch in Stuttgart vergleicht ein so genanntes Limit-Kontrollsystem ständig die Aufträge der Kunden mit den Kursen, die die Emittenten stellen. Stimmen die Kauf- oder Verkaufslimits der Kundenaufträge mit den Emittentenkursen überein, wird es dem Makler auf dem Börsenparkett angezeigt. Innerhalb weniger Sekunden führt der Makler den Kundenauftrag mit dem Emittentenpreis zusammen, so das es dann zum Abschluss des Handels kommt. Die Bank des Anlegers wird innerhalb von Sekunden über den Abschluss des Auftrags informiert. Anders als bei Aktien braucht der Anleger bei Knock-Out-Produkten keinen Gegenpart, der ihm die Papiere verkaufen oder kaufen möchte. Bei den Hebelinstrumenten haben sich die Emissionshäuser dazu verpflichtet, ständig für die eigenen Produkte An- und Verkaufskurse anzugeben, zu denen der Anleger dann tatsächlich handeln kann. Die Banken geben sowohl im Direkthandel als auch im Handel über die Börse Ordergrößen an, für die sie ein Geschäft garantieren. Über das "Best-Price-Prinzip" gibt die Börse Stuttgart (EUWAX) eine Garantie ab, dass der Auftrag eines Anlegers nie schlechter ausgeführt wird, als zum Emittenten-Spread.
Ein Vorteil der Ordererteilung über die Börse ist die Handelsüberwachung. Sie kontrolliert den Handel und die Geschäftsabwicklung. Treten Auffälligkeiten auf, untersucht sie die Kursfeststellungen.
Umsonst ist der umfangreiche Service natürlich nicht. Für den Service der Börsen muss der Anleger indirekt auch eine Makler-Gebühr (Courtage) in Höhe von 0,8 Promille des Umsatzes, mindestens jedoch 0,75 Euro bezahlen. Das unterscheidet den Börsenhandel vom Direkthandel, wo diese Courtage nicht anfällt. An Börsen wie Stuttgart ist allerdings die maximale Courtage auf 12 Euro pro Geschäft begrenzt.
- Wie und wo kann man Zertifikate kaufen/verkaufen?
Zertifikate können in den allermeisten Fällen ebenso wie Aktien über die Börse erworben werden. Abweichend vom Aktienhandel spielt dabei aber das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage keine Rolle. Dies folgt daraus, dass die Emittenten für die von ihnen begebenen Zertifikate jederzeit marktgerechte Verkaufs- und Rücknahmekurse anbieten. Das heißt, auch bei scheinbar völlig illiquidem Börsenhandel kann der Besitzer eines Zertifikats sicher sein, dass er das Papier jederzeit wieder veräußern kann.
Dieses permanent bestehende Handelsangebot des Zertifikate-Anbieters ermöglicht überdies noch einen weiteren Weg zum Kauf oder Verkauf der Produkte. Denn in der Regel bieten die Emittenten für ihre Zertifikate auch einen außerbörslichen Direkthandel an. Die dabei angebotenen Preise sind mit denen an der Börse identisch, sodass dem Anleger hierbei kein Nachteil entsteht.
- Wie und wo verkauft man Optionsscheine?
Anders als bei Aktien gibt es bei Optionsscheinen neben dem börslichen Handel auch einen regen außerbörslichen Handel. Nachdem der Anleger sich sein Produkt zur persönlichen Strategie ausgewählt hat, bestehen zwei Möglichkeiten, diesen zu kaufen oder zu verkaufen. Mit Hilfe der Wertpapierkennnummer oder der International Securities Identification Number (ISIN) kann er den Optionsschein entweder über den außerbörslichen Handel entweder direkt beim Emissionshaus kaufen oder verkaufen oder über die traditionellen Aktienbörsen wie Frankfurt (Smart Trading) oder Stuttgart (EUWAX). Beide Varianten haben für den Anleger unterschiedlich Vor- und Nachteile, die er vor der Ordererteilung genau prüfen muss.
Außerbörslicher Handel:
Der Anleger kann über eine Direktbank online über die Eingabe-Maske direkt nach dem Preis des Optionsscheins fragen. Sofort bekommt der Investor den aktuell handelbaren Preis angezeigt. Innerhalb eines Zeitraums von wenigen Sekunden kann er den Preis akzeptieren oder auch nicht. Ebenso schnell erhält er vom Emissionshaus die Bestätigung, dass seine Order ausgeführt worden ist.
Ein Vorteil ist gegenüber dem Präsenzhandel an der Börse sind die längeren Handelszeiten. Während die Börsen den Handel auf einen Zeitraum von 9.00 bis 20.00 Uhr beschränkt haben, ermöglichen die meisten Emissionshäuser einen Kauf oder Verkauf von Optionsscheine von 8.00 bis 22.00 Uhr. Damit ist eine Reaktion auf den Verlauf der US-Börsen und deren Einfluss auf den deutschen Aktienmarkt möglich.
Nachteile des Direkthandels finden sich in den fehlenden Kauflimits. Anleger können je nach Marktsituation keine limitierten Kaufkurse oder Verlustbegrenzungen durch Stop-loss-Order eingeben. Gerade bei der Spekulation mit Optionsscheinen oder Knock-out-Produkten können Stop-loss-Kurse lebenswichtig sein. Außerdem gibt es für strittige Fälle keine Handelsüberwachung.
Börsenhandel:
Über die Aktienbörsen wie Frankfurt (Smart-Trading) oder Stuttgart (EUWAX) aber auch an allen anderen Börsen kann der Anleger einen Kauf- oder Verkaufsauftrag mit festen Preislimits erteilen. Das ist besonders bei der Erteilung der manchmal lebenswichtigen Stop-loss-Order wichtig. In Frankfurt und auch in Stuttgart vergleicht ein so genanntes Limit-Kontrollsystem ständig die Aufträge der Kunden mit den Kursen, die die Emittenten stellen. Stimmen die Kauf- oder Verkaufslimits der Kundenaufträge mit den Emittentenkursen überein, wird es dem Makler auf dem Börsenparkett angezeigt. Innerhalb weniger Sekunden führt der Makler den Kundenauftrag mit dem Emittentenpreis zusammen, so das es dann zum Abschluss des Handels kommt. Die Bank des Anlegers wird innerhalb von Sekunden über den Abschluss des Auftrags informiert. Anders als bei Aktien braucht der Anleger bei Optionsscheinen oder Knock-out-Produkten keinen anderen Anleger, der ihm die Papiere verkaufen oder kaufen möchte. Bei den Hebelinstrumenten haben sich die Emissionshäuser dazu verpflichtet, ständig für die eigenen Produkte An- und Verkaufskurse anzugeben, zu denen der Anleger dann tatsächlich handeln kann. Die Banken geben sowohl im Direkthandel als auch im Handel über die Börse Ordergrößen an, für die sie ein Geschäft garantieren. Über das "Best-Price-Prinzip" gibt die Börse Stuttgart (EUWAX) eine Garantie ab, dass der Auftrag eines Anlegers nie schlechter ausgeführt wird, als zum Emittentenspread.
Ein Vorteil der Ordererteilung über die Börse ist die Handelsüberwachung. Sie kontrolliert den Handel und die Geschäftsabwicklung. Treten Auffälligkeiten auf, untersucht sie die Kursfeststellungen.
Umsonst ist der umfangreiche Service natürlich nicht. Für den Service der Börsen muss der Anleger indirekt auch eine Makler-Gebühr (Courtage) in Höhe von 0,8 Promille des Umsatzes, mindestens jedoch 0,75 Euro bezahlen. Das unterscheidet den Börsenhandel vom Direkthandel, wo diese Courtage nicht anfällt. An Börsen wie Stuttgart ist allerdings die maximale Courtage auf 12 Euro pro Geschäft begrenzt.
- Wie werden Zertifikate steuerlich betrachtet?
Die allermeisten Zertifikate werden steuerrechtlich wie Aktien behandelt. Das bedeutet, dass mögliche Kursgewinne nach Ablauf der sogenannten Spekulationsfrist (aktuell: 12 Monate) steuerfrei vereinnahmt werden können. Eine Ausnahme von dieser Regel sind Produkte, die einen staken Anleihe-Charakter haben, bei denen also eine bestimmte Mindestrückzahlung garantiert ist. Dies betrifft üblicherweise alle Arten von Garantie-Zertifikaten. Ebenfalls betroffen sind nach Auffassung der meisten Marktteilnehmer Zertifikate, die sich auf Anleihe-Indizes beziehen.
Zu beachten ist, dass die von den Emittenten für ein Zertifikat angeführten Überlegungen zur steuerlichen Behandlung lediglich deren Einschätzung wider geben. Rechtlich bindend sind diese aber nicht, sodass im Zweifelsfall immer Rücksprache mit einem Steuerberater gehalten werden sollte.
- Wie wirkt sich die Laufzeit auf den Kurs des Knock-Outs aus?
Neben den Produkten mit limitierter Laufzeit bieten die Emissionshäuser Produkte ohne Laufzeitbegrenzung an. Die Namen der Produkte differieren hier wieder von Emittent zu Emittent. Sie werden Open-End-Zertifikate, Mini Futures Unlimited, Turbo-Zertifikate Unlimited oder einfach Endlos-Futures genannt.
Sie unterscheiden sich gegenüber den laufzeitbegrenzten KOs nicht nur durch die theoretisch unbegrenzte Laufzeit, sondern auch durch die laufenden Anpassungen von Basiskurs und Knock-Out-Schwelle.
Begrenzte Laufzeit
Bei Knock-Outs mit begrenzter Laufzeit werden die Finanzierungskosten auf einmal veranschlagt. Sie fließen als Auf- und Abgelder in den Kurs des Zertifikats ein. Das Aufgeld baut sich bis zum Laufzeitende des Turbos kontinuierlich ab. Kommt es zu einem Knock-out, wird das verbliebene Aufgeld theoretisch an den Inhaber zurückgezahlt.
Ohne Laufzeitbegrenzung
Bei Endlos-Futures, also bei KOs ohne Laufzeitbegrenzung, müssen die Emissionshäuser aufgrund der Konstruktion die Finanzierungskosten und Dividendenerträge anders berechnen. Der aktuelle Preis und die Basis werden um die täglichen Kosten oder Erträge angepasst. Basis und der Preis des Knock-Out-Papiers verändern sich also jeden Tag ein wenig. Viele Emissionshäuser nehmen den Preisabschlag und die Basisanpassung erst am Morgen des nächsten Handelstags vor. Day-Tradern, die noch am gleichen Tag ihre Position wieder verkaufen, entstehen also keine Finanzierungskosten. Viele Emittenten passen die Knock-Out-Schwelle nur einmal im Monat an. Nur wenige nehmen diese Anpassung täglich vor. Für den Anleger ist die monatliche Anpassung einfacher und transparenter.
Kündigungsrecht
Neben einem Kündigungsrecht für den Emittenten, sind auch vom Emissionshaus Termine vorgesehen, an denen dem Anleger die Möglichkeit gegeben wird, neben dem normalen Handel über die Börse oder dem Direkthandel mit den Emittenten, das Knock-Outs ohne Laufzeitbegrenzung zum inneren Wert zurückzugeben.
- Wie wirkt sich die Laufzeit auf den Optionsscheinkurs aus?
Eine wichtige Bedeutung auf den Optionsscheinpreis nimmt auch die Laufzeit ein. Denn diese ist begrenzt, so dass das Timing von großer Bedeutung ist.
Je länger die Laufzeit eines Optionsscheins, desto höher ist der so genannte Zeitwert und somit der Optionsscheinpreis (siehe auch Erklärung zu "Was ist der Zeitwert?"). Das ist leicht verständlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein einen positiven Wert entwickelt, ist bei einer längeren Laufzeit größer als bei einer kurzen Restlaufzeit.
Auf der anderen Seite reduziert sich der Zeitwert, je kürzer die Restlaufzeit wird. Optionsscheine unterliegen also einem Alterungsprozess, also einem Zeitwerte-Verfall. Am Verfallstag ist der Zeitwert Null. Der Optionsschein besteht nur noch aus seinem Inneren Wert.
Der Anleger muss also auf eine ausreichende Laufzeit des Optionsscheins achten. Denn für den Käufer des Optionsscheins ist der Zeitwert-Verfall negativ und reduziert den Wert des Optionsscheins. Tritt also ein Basiswert auf der Stelle, steigt (Call) oder fällt (Put) nur langsam, wird der Zeitwert aufgebraucht und der Optionsschein verliert kontinuierlich an Wert.
- Wieso gibt es Zertifikate ohne Fälligkeit?
Um den Anforderungen der langfristigen Kapitalanlage gerecht zu werden, sind die meisten Banken inzwischen dazu über gegangen einige Zertifikate ohne festen Fälligkeitstermin anzubieten. Dies erspart dem Anleger die Ordergebühren, die bei entsprechend langem Anlagehorizont durch die regelmäßige Wiederanlage entstehen würden.
Davon unberührt, ist die Möglichkeit ein entsprechendes Zertifikat jederzeit zum aktuellen Marktwert - durch Verkauf - an den Emittenten zurück zu geben. Zu beachten ist außerdem, dass sich die Banken bei solchen Zertifikaten ungeachtet der theoretisch unbegrenzten Laufzeit ein "Kündigungsrecht" einräumen, mit dem sie nachträglich eine "Fälligkeitsfrist" einsetzen können. Eine solche Maßnahme muss allerdings mit sehr langem Vorlauf (biszu zwei Jahre) angekündigt werden.
Die gebräuchlichen Bezeichnungen für diese Endlos-Konstruktion kommen zumeist aus dem Englischen und so wird hier von Open-End- oder Unlimited-Zertifikaten gesprochen.
- WKN
-
Wertpapierkennnummer eines Finanzinstruments.
- Worin unterscheiden sich Open-End-Knock-Outs von Knock-Outs mit einer Laufzeit?
Auf den Wunsch der Anleger, mit Hebelprodukte auch ohne den Risikofaktor Zeit agieren zu können, brachten die Emissionshäuser Knock-Out-Produkte auf den Markt, die keine Laufzeitbegrenzung haben.
Die Produkt-Bezeichnung ist nicht einheitlich geregelt. Die Häuser nennen diese Knock-out's ohne Laufzeitbegrenzung entweder Open-End-Turbo-Zetrifikate, Mini Futures, Wave XXL oder Turbo-Zertifikate Unlimited.
Die Long- oder Short-Versionen entsprechen ihrer Funktionsweise der Turbo-Calls und Turbo-Puts.
Laufzeit
Die Open-End-Knock-Outs sind mit einer unbegrenzten Laufzeit ausgerüstet. Allerdings besitzt der Anleger und auch der Emittent ein Kündigungsrecht. Die genauen Bedingungen sind in den Emissionsprospekten festgehalten.
Finanzierungskosten
Während bei Produkten mit limitierter Laufzeit Auf- oder Abgelder in den täglichen Kurs eingerechnet werden und sich bis zum Ende der Laufzeit kontinuierlich abbauen, werden die Finanzierungskosten bei den Endlos-Futures jeden Tag neu berechnet. Im Unterschied zu den Produkten mit limitierter Laufzeit werden bei den Open-End-Futures der Basispreis und die Knock-Out-Barriere entsprechend der Finanzierungskosten täglich oder monatlich angepasst.
Stop-Loss-Barriere
Mit Ausnahme der Turbo-Zertifikate Unlimited haben die Emissionshäuser die Endlos Turbos wie die Stop-Loss-Hebel-Zertifikate mit einer zusätzlichen Stop-Loss-Barriere versehen. Verletzt oder berührt der Basiswert dieses Kursniveau endet die Laufzeit und der Endlos-Futures wird nicht mehr gehandelt. Im Unterschied zu den Knock-Out-Produkten, bei denen der Basispreis die Knock-Out-Barriere darstellt, verfallen die Stop-Loss-Hebel-Produkte nicht wertlos. Der Emittent erstattet dem Besitzer eines Knock-Out-Produkts mit Stop-Loss-Barriere im Falle eines Knock-outs ungefähr die Differenz zwischen dem Basispreis und der Knock-Out-Barriere.
Im Unterschied zu den Produkten mit limitierter Laufzeit werden bei den Open-End-Futures neben dem Basispreis auch die Stop-Loss-Barriere entsprechend der Finanzierungskosten je nach Haus täglich oder monatlich angepasst.