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Nachrichtenübersicht

OTS: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) / ...

26.12.2025 - 10:03:07
Zigarettenabsatz 2025 stabil - Vorzieheffekte bei Steuerzeichen prägen
Marktentwicklung / BVTE warnt vor EU-Plänen für drastische
Mindeststeuersätze (FOTO)
Berlin (ots) - Der deutsche Markt für Tabakwaren zeigt sich trotz der
Steuererhöhung zu Jahresbeginn stabil. Nach vorläufigen Zahlen wird der
Zigarettenabsatz 2025 mit rund 66 Milliarden Stück ein ähnliches Niveau wie im
Vorjahr erreichen. Bis Ende November wurden 62,6 Milliarden Zigaretten
versteuert (+1,2 Prozent gegenüber 2024). Auch der Feinschnittabsatz bewegt sich
nahezu unverändert (23.635 Tonnen, -0,4 Prozent). Beim Steuerzeichenbezug für
E-Zigaretten-Liquids kam es hingegen zu deutlichen Vorzieheffekten: Die
bevorstehende Steuererhöhung zum 1. Januar 2026 führte dazu, dass mehr als 22
Prozent zusätzliche Mengen bestellt wurden.

Steuerzeichenbezug kein Indikator für Konsum

Die statistischen Daten erlauben keine Rückschlüsse auf einen steigenden
Tabakkonsum. Der Zigarettenkonsum in Deutschland hat sich in den vergangenen 25
Jahren halbiert und bleibt rückläufig. "Der höhere Steuerzeichenbezug ist
ausschließlich ein Effekt der Produktionsplanung vor der kommenden Steuerstufe",
betont Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE. "Er darf nicht als Hinweis auf
eine steigende Raucherquote oder einen wachsenden Absatz an Endverbraucher
interpretiert werden."

Wachsende Bedeutung des Grenzverkaufs

Zunehmend prägt auch der grenzüberschreitende Einkauf die Absatzentwicklung in
Deutschland. Nach Einschätzung der KPMG-Studie zum illegalen Zigarettenhandel
ist der Grenzverkauf aus Deutschland in 2024 auf 1,44 Milliarden Zigaretten
angestiegen, was einem Zuwachs von 47 Prozent entspricht. Der Grund hierfür
liegt vor allem in den erheblichen Preisunterschieden zwischen den
Nachbarländern. Eine Packung Premiumzigaretten kostet in Frankreich oder den
Niederlanden rund 13 Euro, während sie in Deutschland etwa 9 Euro kostet. Noch
deutlicher fallen die Unterschiede beim Feinschnitt aus, der in Deutschland etwa
12,50 Euro bei einer 50 Gramm-Packung kostet, aber in den Niederlanden bei 25,70
Euro und in Frankreich bei über 31 Euro liegt. Zusätzlich verstärken
regulatorische Maßnahmen wie das Verkaufsverbot für Tabakwaren in
niederländischen Supermärkten die grenzüberschreitenden Käufe. Parallel dazu
nimmt der Anteil unversteuerter Tabakwaren in beiden Ländern massiv zu.

In Frankreich liegt der illegale Konsum von Zigaretten mittlerweile bei 38
Prozent, was zu einem geschätzten Steuerschaden von 947 Millionen Euro führt. In
den Niederlanden stammen nach Zollangaben rund 45 Prozent der konsumierten
Zigaretten aus unversteuerter Herkunft.

Moderate deutsche Steuerpolitik bewährt sich

Deutschland verfolgt bislang einen Kurs maßvoller Steueranhebungen, der
Ausweichverhalten begrenzt, Steuereinnahmen stabil hält und Gesundheitsziele
unterstützt. Diese Balance droht mit der geplanten EU-Tabaksteuerreform
verlorenzugehen.

EU plant drastische Mindeststeuersätze

Die EU-Kommission plant ab 2028 einen erheblichen Anstieg der Mindeststeuersätze
für Tabakprodukte, mit dem Ziel, den Raucheranteil in der EU bis 2040 auf fünf
Prozent zu senken. Nach den vorliegenden Vorschlägen sollen die Mindeststeuern
für Zigaretten um 139 Prozent und für Feinschnitt um 258 Prozent steigen; für
Zigarren und Zigarillos sind Aufschläge von über 1000 Prozent vorgesehen. Zudem
sollen künftig auch neuartige Produkte wie Tabakerhitzer, E-Zigaretten und
Nikotinbeutel einbezogen werden. Diese Änderungen würden nach Einschätzung des
BVTE zu erheblichen Preissteigerungen führen. Der Preis einer 20er Schachtel
Zigaretten würde von 8,50 auf 12,50 Euro steigen, 40g Feinschnitttabak würde von
10 auf 18 Euro steigen.

"Diese Steuerschocks untergraben den Gesundheitsschutz und fördern vor allem den
illegalen Handel", warnt Mücke. "Sie führen zu Marktverwerfungen, wegbrechenden
Steuereinnahmen und stärken kriminelle Strukturen. Das zeigen Erfahrungen aus
Ländern wie Frankreich, den Niederlanden oder auch Irland in aller
Deutlichkeit."

Ansprechpartner für Rückfragen:

Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
Jan Mücke
Hauptgeschäftsführer
Georgenstraße 25
10117 Berlin
Tel. +49 30 88 66 36 - 123
mailto:presse@bvte.de
http://www.bvte.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/141532/6185979
OTS: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse
(BVTE)


Quelle: dpa-AFX
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