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Nachrichtenübersicht

OTS: KfW / KfW Research zum Industriestandort: Deutschland muss mehr Neues wagen

27.11.2025 - 10:26:16
KfW Research zum Industriestandort: Deutschland muss mehr Neues wagen
Frankfurt am Main (ots) -

- Privates Kapital von großer Bedeutung: Wagniskapital ist in jungen innovativen
Unternehmen ein Beschäftigungsbooster und stärkt den Gründungsstandort
- Die Verbesserung traditioneller Standortfaktoren würde deutsche
  Industrieunternehmen stärken. Zudem sollte der Einsatz von Zöllen fester
  Bestandteil des wirtschaftspolitischen Instrumentenkastens sein

- Ein weiterer Ausbau der Energieinfrastruktur, insbesondere der Erneuerbaren
  Energien, kann mittelfristig zu Erleichterung in Form sinkender Energiepreise
  führen


Deutschland muss mehr wagen und in Neues investieren. Dafür muss privates
Kapital gewonnen werden. "Deutschland muss sich neue Wirtschaftszweige
erschließen. Das geht nur, wenn auch private Investoren hierzulande mehr
investieren. Für junge innovative Unternehmen ist dabei Wagniskapital wichtig,
um ihr Wachstum zu beschleunigen", sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der
KfW.

Schumacher stellte am Donnerstag im Rahmen eines Pressegesprächs eine umfassende
Studie von KfW Research zum Industriestandort Deutschland vor und zusätzlich
eine Kurzstudie speziell zu hiesigen Start-ups. Ein Ergebnis: Wagniskapital
(Venture Capital, VC) kurbelt die Beschäftigung in jungen innovativen
Unternehmen an. Während deutsche Start-ups, die kein Wagniskapital erhalten, in
den ersten neun Jahren im Durchschnitt etwa 1,2 Beschäftigte pro Jahr aufbauen,
wachsen Start-ups, die mindestens einmal durch VC finanziert wurden, um
durchschnittlich 2,5 Beschäftigte pro Jahr. Dagegen wachsen "normale", nicht auf
starkes Wachstum fokussierte Mittelständler in Deutschland im Schnitt nur um 0,6
Beschäftigte im Jahr. VC-finanzierte Start-ups wachsen im Mitarbeiterbereich
also im Schnitt mehr als viermal so schnell wie der deutsche Mittelstand und
mehr als doppelt so schnell wie nicht VC-finanzierte Start-ups.

Allerdings bietet der deutsche Markt für Investoren bislang oft keine optimalen
Bedingungen, um aus den Unternehmen wieder auszusteigen. Daher führen die
"Exit-Wege" vieler erfolgreicher deutscher Start-ups ins Ausland. So wurden seit
2005 insgesamt 986 Transaktionen erfasst, bei denen VC-Investoren aus ihren
Beteiligungen in Deutschland wieder ausgestiegen sind. Der bei weitem wichtigste
Exit-Kanal war dabei die Übernahme durch ein anderes Unternehmen: Hier gab es
899 Transaktionen und nur bei 43 Prozent davon war der Käufer in Deutschland
beheimatet.

"Die regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen für Start-ups sollten in
Deutschland so verbessert werden, dass innovative Unternehmen nicht ins Ausland
abwandern. Der Gründungs- und Innovationsstandort Deutschland muss stärker
gefördert werden", sagt Dr. Dirk Schumacher.

In der Studie zum Industriestandort Deutschland machen die Autoren von KfW
Research weitere Vorschläge, wie die Wirtschaft des Landes gestärkt werden
könnte. Alle Daten sprechen dafür, dass die industrielle Wertschöpfung in
Deutschland zunächst im Trend weiter schrumpfen wird. Dabei durchläuft die
Industrie nicht nur einen normalen Anpassungsprozess, wie es auch früher bereits
einige gab. Vielmehr gibt es etliche geopolitische Faktoren, die die
Abwärtsdynamik massiv verstärken.

"Das Schicksal der deutschen Industrie hängt, mehr als in der Vergangenheit, von
Faktoren ab, die sich der direkten Einflussnahme der Unternehmen und der
Bundesregierung entziehen. Die Schlussfolgerung daraus sollte aber nicht
Resignation oder Untätigkeit sein. Deutschland muss alle Anstrengungen
unternehmen, an den Stellschrauben zu drehen, die wir selbst kontrollieren
können", sagt Dr. Dirk Schumacher.

KfW Research kommt dabei zu folgenden Haupterkenntnissen, zusätzlich zu der
Notwendigkeit, den Gründungsstandort Deutschland zu stärken:

- Deutschland muss seiner Industrie eine Atempause verschaffen: Der Gegenwind,
  dem sich die deutsche Industrie ausgesetzt sieht, basiert auch stark auf
  staatlichen wirtschaftspolitischen Interventionen in anderen Ländern, allen
  zuvorderst, aber nicht alleine in China. Mit einem reinen "Laissez-faire" gibt
  Deutschland implizit den wirtschaftspolitischen Entscheidungen anderer Länder
  Gestaltungsmacht über die deutsche Industrie. "Solange China an seiner
  merkantilistischen Politik festhält und die USA eine erratische
  America-First-Politik verfolgen, sollten Zölle Teil des wirtschaftspolitischen
  Werkzeugkastens sein", sagt Dr. Dirk Schumacher. Zudem muss Deutschland seine
  starken wirtschaftlichen Abhängigkeiten gegenüber einzelnen Ländern
  reduzieren. "Die Sicherstellung der Lieferketten etwa für wichtige Rohstoffe
  ist sowohl eine staatliche als selbstverständlich auch eine unternehmerische
  Aufgabe. Beide Akteu re sind hier gefragt", sagt Dr. Dirk Schumacher.

- Traditionelle Standortfaktoren sollten wieder in den Fokus rücken: Hohe
  Arbeitskosten, ein in Teilen wenig flexibler Arbeitsmarkt, die überbordende
  Bürokratie und vor allem eine im internationalen Vergleich sehr hohe
  Steuerlast der Unternehmen belasten Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit enorm.
  Hier gilt es, wirtschaftspolitisch anzusetzen. "Wie stark die
  Reformanstrengungen an dieser Stelle sein müssen, hängt auch immer von dem
  Tempo ab, das andere Länder vorgeben. Und zumindest das Tempo von China und
  den USA ist sehr hoch!", sagt Dr. Dirk Schumacher.

- Die Energiekosten müssen sinken: Deutschland leidet an deutlich zu hohen
  Energiekosten und einer mangelnden Energieinfrastruktur. Ein weiterer Ausbau
  dieser Energieinfrastruktur, insbesondere der erneuerbaren Energien, kann
  mittelfristig zu Erleichterung in Form sinkender Energiepreise führen. Vorerst
  kann eine staatliche Subventionierung der Energiepreise geboten sein. "Auf
  diese Weise erhöhen wir unsere Chancen, energieintensive Industrieunternehmen
  in Deutschland zu halten. Wenn gleichzeitig die erneuerbaren Energien
  ausgebaut werden, ist diese Subvention dann hoffentlich nur eine
  vorübergehende", sagt Dr. Dirk Schumacher.


Die komplette Studie zum Industriestandort Deutschland finden Sie hier zum
Download Wettbewerb(sfähigkeit) neu denken: Deutschlands Industrie am Scheideweg
| KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/Industriepapier.html)

Die Kurzstudie "Start-ups in Deutschland - Wachstum und Exit-Wege über Venture
Capital" finden Sie hier Fokus Volkswirtschaft | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cb
er-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Fokus-Volkswirtschaft/
)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,
Tel. +49 69 7431 41336
E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/6167345
OTS: KfW


Quelle: dpa-AFX
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