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Deutsche Börse-News: "Let?s start the EKF-Rally!"

24.11.2025 - 14:20:41
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Mit dem Eigenkapitalforum beginnt traditionell eine starke Phase am Aktienmarkt. Warum die letzten Wochen des Jahres oft lukrativ sind, erklärt Christoph Frank von pfp Advisory.

24. November 2025. FRANKFURT (pfp Advisory). Am heutigen Montag beginnt am Frankfurter Flughafen das Eigenkapitalforum, oft kurzerhand "EKF" genannt. Selbstverständlich wird pfp Advisory vor Ort sein. Mit Vertretern aller rund 250 teilnehmenden Kapitalgesellschaften werden mein Kollege Roger Peeters und ich zwar nicht sprechen können, aber das müssen wir auch nicht. Wir konzentrieren uns seit jeher auf diejenigen Aktiengesellschaften, die für unsere Fonds eine gewisse Bedeutung haben.

Zwischen den Meetings und auf den Abendveranstaltungen ergründen wir die Stimmung, treffen uns mit anderen Investoren oder schnaufen auch einfach nur ein paar Minuten durch. Manche Teilnehmer laufen mir dort schon seit zwei Jahrzehnten regelmäßig über den Weg, egal ob früher in den Hallen der Frankfurter Messe oder wie seit einiger Zeit "draußen" am Flughafen. So oder so ist dieses Branchentreffen für mich seit langem der letzte große Höhepunkt des Konferenzjahres.

Der letzte große Höhepunkt - gilt das auch für die Rendite? Ganz und gar nicht. Denn mit dem Eigenkapitalforum beginnt traditionell eine ungewöhnlich lukrative Phase am deutschen Aktienmarkt. Das hat sehr wahrscheinlich nichts mit dem Eigenkapitalforum direkt zu tun. Sorry, Deutsche Börse. Denn das Phänomen, dass in den letzten fünf bis acht Wochen eines Jahres die Aktienmärkte tendenziell sehr freundlich tendieren, können wir nicht nur in Deutschland, sondern weltweit beobachten. Schließlich überlappt sich diese "EKF-Rally" zeitlich mit so gängigen Phänomenen wie der "Jahresendrally" oder der "Weihnachtsrally".

Was meine ich konkret mit "EKF-Rally"? Wer am Freitagabend vor dem EKF den DAX gekauft und zum Jahresende wieder verkauft hätte, wäre nach meinen Berechnungen in den vergangenen 20 Jahren auf eine durchschnittliche (geometrische) Rendite von 1,7% gekommen. Das ist weit mehr als in einem üblichen Zeitraum von rund fünf bis acht Wochen. Oder anders ausgedrückt: Es ergäbe ungefähr 15 Prozent annualisierte Durchschnittsrendite, deutlich mehr als der typische DAX-Ertrag in einem Kalenderjahr. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, den Aktienmarkt zu timen, sollte ihn nicht ausgerechnet während dieser Phase verlassen oder sogar shorten.

Klar: Das sind Durchschnittswerte, die über den Einzelfall wenig aussagen. In den vergangenen 20 Jahren gab es Ausreißer nach oben wie nach unten. 2012 beispielsweise , als das EKF noch in den Frankfurter Messehallen stattfand, und das recht früh ab dem 12. November, betrug die Rendite während dieser sieben Wochen satte 6,2 Prozent. Noch mehr gab es 2016 ab dem 21. November zu holen, als das EKF bereits am Flughafen, aber noch in einem anderen Hotel, veranstaltet wurde: 7,7 Prozent.

Den höchsten Ertrag brachte allerdings 2009 mit einem Ertrag von 8,6 Prozent - eher eine Jahresrendite am Aktienmarkt denn eine Acht-Wochen-Rendite (ab dem 9. November).

Leider sorgte das EKF 2009 aber auch für einen Schock-Moment, an den ich mich noch 16 Jahre später erinnere: Am zweiten Abend des Forums kam ich von einem späten Meeting mit einem Unternehmensvorstand zurück in die Messehalle und bemerkte die plötzlich veränderte Stimmung. Ein Kollege deutete wortlos auf einen der großen Fernsehmonitore, wo die Breaking News über den Suizid des damaligen Nationaltorhüters Robert Enke flimmerten. Freud und Leid liegen im Alltag manchmal nahe beieinander, auch während des Eigenkapitalforums.

Positiv im Sinne ansehnlicher Renditen waren überdies das Jahr 2013 mit 5,2 Prozent Ertrag, ebenso wie die beiden jüngsten Jahresschlussphasen mit 4,5 Prozent (2023) und 3,0 Prozent (2024). 2020, als das Forum wegen der Covid-19-Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung, sondern virtuell durchgeführt wurde, kamen ebenfalls ansehnliche 4,9 Prozent zusammen.

Lediglich in sechs der vergangenen 20 Jahre, also mit einer Häufigkeit von nur 30 Prozent, brachte die Phase nach dem EKF Verluste. Am schmerzhaftesten war sicherlich die Schlussphase 2018, an die ich mich noch lebhaft erinnere. Statt einer EKF-Rally gab es wegen aufbrandender Diskussionen um US-Zinserhöhungen einen Jahresendcrash mit einem Tief (und zugleich dem Wendepunkt) direkt nach dem Weihnachtsfest, der Anlegern Verluste von 5,7 Prozent einbrockte. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Kurse schon in den Monaten vor dem Eigenkapitalforum ins Rutschen gekommen waren und die Stimmung entsprechend schlecht war.

?"hnlich 2022 (-4,3 Prozent), das ein ebenfalls herausforderndes Aktienjahr war, übrigens mit einem besonders späten EKF (erst ab dem 28. November).

Dass es 2008 mit -4,3 Prozent ebenfalls noch aufs Verlierer-Treppchen schafft, überrascht nicht wirklich, war in diesem Jahr der Finanzkrise doch erst wenige Wochen vor dem Forum Lehman Brothers kollabiert. Andererseits registrierte ich während der Veranstaltung hocherfreut, dass sich vor den großen WMF-Kaffeeautomaten im Erdgeschoss ständig lange Warteschlangen bildeten. Die Nachfrage nach Kaffee aus diesen für WMF wichtigen Produkten war also zumindest bei den Kapitalmarkt-Profis riesig - vorzüglich für unseren Flaggschiff-Fonds, der damals eine große Position WMF-Vorzugsaktien enthielt.

Letzte persönliche Bemerkung: Die beiden Jahre 2014 und 2019, in denen ich mich relativ früh von der Abendveranstaltung des zweiten Tages abseilte, weil ich lieber Champions-League-Spiele "meines" FC Bayern sehen wollte, waren in puncto EKF-Rally mit kleinen Zugewinnen unauffällig. 2025 werde ich mein Verhalten nicht überdenken müssen, da der FCB erst am dritten Forumstag spielt und es somit keine Terminkollision gibt.

Und 2025? Das werden wir in etwa fünf Wochen wissen. Mut macht, dass der DAX in Jahren, in denen er bis zum EKF stark war, meist auch danach stark blieb. Aber eine Garantie für eine "EKF-Rally 2025" ist dieser Befund selbstverständlich nicht - die gibt es an der Börse generell nicht. Interessante Begegnungen auf dem Eigenkapitalforum 2025 dagegen schon, da bin ich mir nach den Erfahrungen der vergangenen 20 Jahre ziemlich sicher.

Von Christoph Frank, 24. November 2025, © pfp Advisory

Über den Autor

Christoph Frank ist geschäftsführender Gesellschafter der pfp Advisory GmbH. Gemeinsam mit seinem Partner Roger Peeters steuert der seit über 25 Jahren am deutschen Aktienmarkt aktive Experte den DWS Concept Platow (WKN DWSK62), einen 2006 aufgelegten und mehrfach ausgezeichneten Stock-Picking-Fonds, sowie den im August 2021 gestarteten pfp Advisory Aktien Mittelstand Premium (WKN A3CM1J). Weitere Infos unter www.pfp-advisory.de. Frank schreibt regelmäßig für die Deutsche Börse.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)


Quelle: dpa-AFX
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